Das australische Parlament hat beschlossen, dass der Hitlergruß nun offiziell nicht mehr nur moralisch verwerflich, sondern auch gesetzlich strafbar ist – mit mindestens einem Jahr Gefängnis. Ja, richtig gelesen: Es brauchte tatsächlich ein Gesetz, um Menschen davon abzuhalten, sich öffentlich wie Geschichtsverweigerer im Endstadium zu benehmen.
Aber keine Sorge, Australien hat die Gelegenheit genutzt und gleich ein ganzes Paket an Mindeststrafen geschnürt: Wer Terrorismus finanziert, darf sich auf drei Jahre Knast freuen, und wer direkt an einem Anschlag beteiligt ist, bekommt sechs Jahre aufgebrummt. Irgendwie beruhigend zu wissen, dass der Hitlergruß immerhin schon ein Drittel so schlimm wie Terrorfinanzierung ist. Prioritäten setzen – das kann Australien.
Interessant ist auch, dass dieses Gesetz nicht nur von der Mitte-Links-Regierung, sondern auch von der konservativen Opposition unterstützt wurde. Offenbar gibt es Themen, bei denen man sich doch einig werden kann – zum Beispiel, dass offene Sympathiebekundungen für Nazis vielleicht doch nicht in die moderne Gesellschaft gehören. Überraschung!
Der Hintergrund? Australien wurde in letzter Zeit von einer Reihe antisemitischer Vorfälle erschüttert. Anscheinend gibt es immer noch Menschen, die glauben, dass Hetze und Hass irgendwie cool oder rebellisch sind. Aber keine Sorge, künftig rebelliert man in Australien halt hinter Gittern. Vielleicht gibt’s da dann genug Zeit, sich mal mit ein paar Geschichtsbüchern auseinanderzusetzen.
Bleibt nur zu hoffen, dass solche Gesetze irgendwann überflüssig werden – aber angesichts der Tatsache, dass sie überhaupt nötig sind, wird das wohl noch eine Weile dauern.