Die Stadt Minneapolis hat einer Vergleichszahlung von 600.000 US-Dollar zugestimmt, um eine Klage von Patty Day beizulegen. Die Frau hatte behauptet, dass Ex-Polizist Derek Chauvin sie im Januar 2020 gewaltsam zu Boden geworfen und mit seinem Knie auf ihrem Rücken fixiert habe – ähnlich wie er es vier Monate später bei George Floyd tat.
Falsche Verhaftung und exzessive Gewalt
Laut der im Mai 2024 eingereichten Klage wurde Day, die damals in der städtischen Behörde für öffentliche Arbeiten angestellt war, von Chauvin und seiner Kollegin Ellen Jensen aus ihrem Minivan gezerrt und auf den Boden geworfen. Chauvin habe dann sein Knie auf ihren Rücken gedrückt – obwohl sie bereits gefesselt und unter Kontrolle war.
Day räumte ein, dass sie am 17. Januar 2020 betrunken und emotional belastet war, als sie in einer Schneewehe stecken blieb. Ein Richter stellte später fest, dass die Polizei keinen ausreichenden Grund für eine Festnahme hatte und ließ die Blutalkoholtest-Ergebnisse nicht zu, woraufhin die Anklage wegen Trunkenheit am Steuer fallengelassen wurde.
Hohe Vergleichszahlung – Millionen für Chauvin-Fälle
Die Stadt Minneapolis genehmigte die Einigung einstimmig. Von den 600.000 US-Dollar erhält Day 175.000 US-Dollar, während ihre Anwälte 425.000 US-Dollar einstreichen.
Damit summieren sich die Zahlungen der Stadt für Fälle rund um Chauvin auf über 36 Millionen Dollar – darunter 27 Millionen US-Dollar an die Familie von George Floyd.
„Gerechtigkeit und Reformen dringend nötig“
Days Anwältin Katie Bennett betonte, dass kein Geld die Erfahrung ihrer Mandantin ungeschehen machen könne, aber die Einigung sei ein Schritt zur Verantwortungsübernahme der Polizei.
Derek Chauvin, der 2021 wegen der Mordes an George Floyd verurteilt wurde, sitzt derzeit eine Haftstrafe in einem Bundesgefängnis in Texas ab. Der Fall Floyd hatte weltweit Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.