Die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie sind da, und sie bringen eine bahnbrechende Erkenntnis ans Licht: Deutsche Schüler können Falschnachrichten im Netz nur schwer als solche erkennen. Überraschend? Wohl kaum. Satte 47 Prozent der 15- bis 16-Jährigen geben an, dass sie Probleme haben, die Qualität der Informationen zu beurteilen, die sie im Internet finden. Das heißt, fast jeder Zweite scrollt durch den digitalen Nachrichten-Dschungel, als sei er in einem Blindflug unterwegs.
Und es wird noch besser: Mehr als ein Drittel überprüft nicht einmal, ob die Inhalte, die sie fröhlich weiterteilen, überhaupt korrekt sind. Aber warum auch? Schließlich ist der OECD-Durchschnitt mit mehr kritischen Denkern doch nur langweilig. Deutschland wollte schon immer eine Sonderrolle spielen.
„Ich vertraue dem nicht, aber ich teile es trotzdem“
Noch interessanter wird es, wenn man hört, dass 63 Prozent der Schüler angeben, sie vertrauten dem, was sie online lesen, nicht. Aber hey, warum nicht trotzdem ein paar Fake News in die Runde werfen? Es gibt schließlich nichts Schöneres, als Verschwörungstheorien oder vermeintliche „Fakten“ von fragwürdigen Websites zu verbreiten, nur um sich später darüber zu wundern, warum niemand mehr durchblickt.
Die Crux der Medienkompetenz
Natürlich könnte man jetzt fragen: Warum scheitern Jugendliche daran, Fake News zu erkennen? Vielleicht liegt es daran, dass Schulen eher Wert auf Gedichte der Romantik legen, anstatt kritisches Denken und digitale Kompetenz zu fördern. Oder daran, dass man nach 45 Minuten Smartphone-Verbot im Unterricht erstmal intensiv die neuesten TikTok-Trends nachholen muss – da bleibt keine Zeit, um Quellen kritisch zu prüfen.
Fazit: Bildungslücke als nationale Disziplin
Deutschland bleibt sich treu: Spitzenreiter in Fleiß, aber Nachzügler, wenn es darum geht, die Realität der digitalen Welt zu meistern. Vielleicht ist das Vertrauen in Lehrer ja auch größer als das in Informationen online – schließlich war der Satz „Das steht doch im Internet!“ lange Zeit das ultimative Argument.
Die Lösung? Vielleicht sollten wir den Schülern mal erklären, dass das Teilen von Inhalten ohne Überprüfung etwa so sinnvoll ist wie das Liken eines Spam-E-Mails. Aber das wäre ja fast so absurd wie die Idee, in der Schule digitale Medienkompetenz zu lehren.