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Windstrom aus der Nordsee: Produktion steigt um acht Prozent – Debatte um Flächennutzung entbrannt

PTNorbert (CC0), Pixabay

Die Offshore-Windparks in der Nordsee haben im vergangenen Jahr erneut ihre Stromproduktion gesteigert. Nach Angaben des Netzbetreibers Tennet wurden im Jahr 2024 insgesamt 20,8 Terawattstunden (TWh) Windstrom an Land übertragen – ein Anstieg von rund acht Prozent im Vergleich zu den 19,2 TWh des Vorjahres.

Rechnerisch reicht diese Menge aus, um 6,5 Millionen Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Die Zahlen unterstreichen die zunehmende Bedeutung der Windkraft für die deutsche Energiewende.

Forderung nach effizienterer Flächennutzung

Trotz des Wachstums sieht Netzbetreiber Tennet weiteres Potenzial – fordert aber eine bessere Flächennutzung in der Nordsee. Durch eine kompaktere Anordnung der Windkraftanlagen ließe sich die Stromproduktion weiter steigern, so das Unternehmen.

„Die vorhandenen Flächen müssen optimal genutzt werden, um den steigenden Energiebedarf decken zu können“, heißt es von Seiten Tennets. Besonders im Hinblick auf den geplanten Ausbau erneuerbarer Energien und die angestrebte Klimaneutralität sei dies ein entscheidender Schritt.

Umweltschützer schlagen Alarm

Doch die Forderung nach einer dichteren Bebauung trifft auf Widerstand von Naturschützern. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) warnt davor, den Ausbau der Offshore-Windparks auf Kosten der Umwelt voranzutreiben.

„Die Nordsee ist bereits stark belastet“, so NABU-Sprecher. „Wir brauchen weniger Eingriffe in das Ökosystem, nicht mehr.“ Eine dichtere Bebauung könnte negative Folgen für marine Lebensräume haben und den Artenschutz gefährden.

Balance zwischen Energiewende und Umweltschutz

Die Debatte zeigt die Herausforderungen der Energiewende: Während die Politik und die Energiebranche auf eine schnelle Transformation der Stromversorgung drängen, warnen Umweltverbände vor den ökologischen Risiken.

Ob die Windkraft in der Nordsee weiter ausgebaut wird und wie sich dies auf Umwelt- und Meeresschutz auswirkt, bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema. Sicher ist: Der Druck, nachhaltige Lösungen zu finden, wächst – und mit ihm die Notwendigkeit, Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang zu bringen.

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