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Mosa Meat beantragt EU-Zulassung für Labor-Rinderfett – Innovation oder Gefahr für die Landwirtschaft?

PublicDomainPictures (CC0), Pixabay

Das niederländische Unternehmen Mosa Meat hat einen Antrag auf Zulassung von im Labor gezüchtetem Rinderfett in der Europäischen Union gestellt. Ziel ist es, den Geschmack von veganen Produkten, etwa Burgern, mit diesem neuen Inhaltsstoff zu verbessern. Wie das Nachrichtenportal Euractiv berichtet, könnte das innovative Fett eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen tierischen Produkten darstellen.

Das sogenannte Kultivierungsverfahren basiert auf echten Tierzellen, die in einem nährstoffreichen Umfeld zu Muskel-, Fett- und Bindegewebe heranwachsen. Die Prüfung des Zulassungsantrags durch die EU-Kommission und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) könnte jedoch bis zu 18 Monate dauern.

Mosa Meat ist nicht das erste Unternehmen, das Laborfleisch in die EU einführen möchte. Bereits 2024 beantragte ein französisches Unternehmen die Zulassung von im Labor gezüchteter Stopfleber, was hitzige Debatten auslöste. Auch der Vorstoß von Mosa Meat trifft auf Widerstand: Insbesondere Landwirte in Österreich, Italien und Frankreich fordern strenge Vorschriften für diese neuartige Lebensmitteltechnologie.

Dennoch sieht Mosa-Meat-Geschäftsführer Maarten Bosch in seinem Produkt keine Konkurrenz zur traditionellen Landwirtschaft. Vielmehr betont er, dass kultivierte Lebensmittel ein Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen seien: „Wir befinden uns derzeit an der Grenze dessen, was der Planet ertragen kann.“ Laut Bosch könnte die Reduzierung der Abhängigkeit von tierischen Produkten nicht nur dem Klima helfen, sondern auch zur langfristigen Ernährungssicherheit beitragen.

Ob das Labor-Rinderfett bald in europäischen Supermärkten zu finden sein wird, hängt nun von der Einschätzung der Behörden und der politischen Diskussion über die Zukunft von nachhaltigen Alternativen in der Lebensmittelproduktion ab.

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