Mit der bevorstehenden Amtseinführung von Donald Trump am Montag bereiten sich Tausende von Menschen auf Proteste gegen seine erneute Wahl vor. Demonstrationen sind nicht nur in Washington, D.C., sondern auch in zahlreichen Städten im ganzen Land geplant.
Die Proteste am Samstag und Montag werden sich vermutlich nicht in dem Maße wiederholen wie die historischen Märsche nach Trumps erster Wahl im Jahr 2017, an denen schätzungsweise 2,3 Millionen Menschen teilnahmen. Dennoch hoffen Organisatoren, dass diese Proteste neue Anhänger in ihre Bewegungen einbinden und langfristige politische Veränderungen bewirken.
People’s March: Der größte Protest in Washington
Der People’s March, eine Weiterentwicklung des Women’s March von 2017, wird am Samstag in Washington, D.C., stattfinden. Die Demonstration startet um 10 Uhr an drei verschiedenen Orten, die jeweils unterschiedliche Themenschwerpunkte haben, darunter Einwanderung, Abtreibungsrechte und Klimawandel. Die Gruppen werden sich am Lincoln Memorial zu einer Kundgebung und einem Aktivismus-Markt treffen, um Teilnehmern Möglichkeiten zur weiteren politischen Beteiligung zu bieten.
Tamika Middleton, die Geschäftsführerin des Women’s March, erklärte, dass die Proteste nicht als exakte Wiederholung des historischen Marsches von 2017 gedacht sind, sondern als Startpunkt für eine nachhaltige politische Bewegung:
„Wir wollen Menschen langfristig in Organisationen einbinden, damit wir auf kommende Bedrohungen reagieren und gleichzeitig Netzwerke aufbauen können, um politische Macht zu erlangen.“
Mehr als ein Dutzend Organisationen unterstützen den People’s March, und über 350 ähnliche Proteste sind in Städten wie Columbus (Ohio), Atlanta, Telluride (Colorado) und Amarillo (Texas) geplant. Laut Middleton haben sich 50.000 Menschen für den Marsch in Washington angemeldet, während die Polizei mit etwa 25.000 Teilnehmern rechnet.
Weitere Proteste in Washington
Am Montag wird das National Action Network von Reverend Al Sharpton eine Demonstration in Washington veranstalten, die um 10 Uhr am McPherson Square beginnt und mit einer Kundgebung an der Metropolitan African Methodist Episcopal Church endet. Die Veranstaltung ist Teil des Martin Luther King Jr. Feiertags und richtet sich gegen Trumps angekündigte Politik, darunter die Einschränkung von Diversitätsprogrammen und Abtreibungsrechten.
Die ANSWER Coalition (Act Now to Stop War and End Racism) organisiert ebenfalls eine große Kundgebung am Montag um 11 Uhr in Washington sowie in rund 80 weiteren Städten, darunter Chicago, Cleveland, Los Angeles, New York, Pittsburgh und Phoenix. Die Demonstrationen richten sich nicht nur gegen Trump, sondern auch gegen beide großen Parteien, die laut den Organisatoren „die Interessen von Milliardären über soziale Sicherheitsprogramme und Klimapolitik stellen“.
Walter Smolarek, Sprecher der ANSWER Coalition, erklärte, dass sie eine Genehmigung für 5.000 Teilnehmer in Washington haben. In Chicago wird der Protest vor dem Trump Tower enden, da er symbolisch für die neue Regierung steht.
Konservative Veranstaltungen
Neben den Protesten wird es am Sonntag um 15 Uhr in Washington eine Trump-„Siegkundgebung“ in der Capital One Arena geben. Zudem findet am Freitag, den 24. Januar, der jährliche „March for Life“ statt, eine große Demonstration gegen Abtreibungsrechte.
Fazit
Während Trump sich auf seine zweite Amtszeit vorbereitet, sind die Proteste ein Zeichen für anhaltenden Widerstand und gesellschaftliche Spaltung. Ob sie die politische Landschaft nachhaltig beeinflussen werden, bleibt abzuwarten.