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Der moderne Betrugsklassiker: Liebe, Lügen und ein teurer Kredit

Kimut (CC0), Pixabay

Es war einmal eine junge Frau, Laura, die glaubte, die große Liebe auf einer Dating-App gefunden zu haben. Stattdessen fand sie sich im realen Märchen des modernen Betrugs wieder – eine Geschichte voller Tragik, 30.000 Euro Schulden und einem zwielichtigen Prinzen namens „Nico“.

„Nico“ – Der charmante Hochstapler

Laura, damals 21, ließ sich von Nicos angeblichem Charme und seinem „authentischen“ Profilbild (keine Filter, ehrlich!) beeindrucken. Ein echter Traummann – zumindest bis er sie von der Dating-App zu WhatsApp zog. Dort offenbarte er seine wahre „Berufung“: ein Undercover-Agent der Finanzwelt, der mit ihrer Hilfe geheime Banktests durchführen wollte. Wer könnte da widerstehen? Sicher nicht Laura.

Der Trick mit dem Klick

Nico – wohl auch CEO im „Leute-Verarschen GmbH“ – gab Laura klare Anweisungen. „Nur eine Registrierung und Verifizierung“, schrieb er, während er nebenbei ein Konto in ihrem Namen eröffnete. Natürlich alles im Dienste der Wissenschaft – oder eher seines Kontostands. Was Laura nicht wusste: Sie war jetzt offiziell „Mitglied im Club der unwissenden Kreditnehmer“, inklusive VideoIdent-Verfahren, Ausweisvorzeigen und allem Pipapo.

Das große Erwachen

Der Rest ist wie aus einem schlechten Film: 30.000 Euro Kredit auf ihren Namen, 7.200 Euro direkt nach Litauen überwiesen, der Rest beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft? Interessiert. Die Bank? Fordernd. Laura? Überfordert. Der Vorwurf: Geldwäsche. Die Strafe? Eventuell eine gepfändete Zukunft. Aber hey, zumindest hat sie eine coole Geschichte fürs erste Date – falls sie sich jemals wieder auf eine App wagt.

Schuld? Das sind immer die anderen

Die Bank, das VideoIdent-Verfahren, die BaFin – niemand will verantwortlich sein. Laut SFK-Bank hätte diese Tragödie auch mit jedem anderen Identifikationsverfahren passieren können. Klar, wer hätte auch ahnen können, dass Betrüger Daten missbrauchen könnten? Bestimmt nicht die Banken, die solche Systeme einsetzen.

Hoffnung in Sicht?

Immerhin: Das Verfahren gegen Laura wegen Geldwäsche wurde eingestellt. Bravo! Doch die 30.000 Euro Schulden und die zarte Aussicht auf eine „kulante Lösung“ durch die Bank bleiben. Ob diese Lösung so großzügig ist wie Nicos Versprechen, bleibt abzuwarten.

Fazit

Diese Geschichte hat alles, was ein modernes Drama braucht: Liebe, Verrat, hohe Schulden und Behörden, die auf den Schultern der Opfer tanzen. Eine klare Botschaft bleibt: Wenn der nächste Online-Prinz Charming von „verdeckten Banktests“ schwärmt, einfach den Chat verlassen – und das Konto gleich mit.

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