Wer dachte, dass das Leben als Erwachsener glamourös ist, wird spätestens mit der Statistik eines Besseren belehrt: Jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland ist entweder arm oder hat das Sparen zur Lebensphilosophie gemacht – allerdings nicht freiwillig. Laut dem „Monitor Jugendarmut“ von 2023 lebt diese Altersgruppe in einer finanziellen Achterbahn, bei der der Sicherheitsgurt fehlt.
18 bis 24: Das goldene Zeitalter der Existenzängste
In einem Alter, in dem man eigentlich die Welt erobern möchte, müssen viele junge Menschen erst einmal den nächsten Monat überleben. Mit einem Einkommen von unter 1.310 Euro pro Monat, das nicht mal für ein Netflix-Abo und die Nebenkosten reicht, werden die großen Träume schnell gegen günstige Instant-Nudeln eingetauscht. Luxus? Das ist, wenn das Handy noch bezahlt wird.
Armut als Karriereanreiz
Man könnte meinen, dass die Armutsgefährdung als Motivation dient, Karriere zu machen. Aber halt, was war das noch gleich? Oh ja, unbezahlte Praktika und Minijobs – die neuen Karriereleitern. Junge Menschen lernen früh, dass Arbeit durchaus einen Wert hat, nur nicht für sie.
Jugendarmut: Ein Familiendrama in Fortsetzung
Auch bei den unter 18-Jährigen sieht es nicht rosig aus: 21 % der Kinder und Jugendlichen leben in Haushalten, in denen finanzielle Sorgen keine Option, sondern ein Alltag sind. Hier lernt man schon in jungen Jahren, wie man kreativ mit wenig umgeht – ob das nun der Wintermantel aus dem Secondhand-Laden oder der eigene Geburtstag ohne Geschenke ist.
Die wahre Definition von 60 %
Die Armutsgefährdungsquote basiert auf dem mittleren Einkommen – und damit auf einer Zahl, die für viele junge Menschen so abstrakt ist wie ein Lottogewinn. 1.310 Euro pro Monat? Das klingt nach Reichtum, wenn man bedenkt, dass viele schon bei der Vorstellung von stabilen 900 Euro im Monat ins Schwärmen geraten.
Die Zukunftsperspektive: Arm, aber innovativ
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass diese Generation irgendwann den Sprung schafft – sei es durch kreative Nebentätigkeiten, Glück im Beruf oder die Kunst, aus wenig das Beste zu machen. Denn eines ist sicher: Wer mit 1.310 Euro auskommen muss, wird Meister darin, Lösungen zu finden, die ein Managergehalt niemals erfordert hätte. Vielleicht ist das die wahre Lebensschule.