Das Weiße Haus zeigt sich optimistisch, dass in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden, bereits in dieser Woche eine Einigung erzielt werden könnte. Jake Sullivan, Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, erklärte gestern: „Wir sind nahe an einer Einigung, und es besteht die Möglichkeit, dass diese noch in den kommenden Tagen zustande kommt.“ Gleichzeitig betonte er jedoch, dass es keine Garantien oder Vorhersagen gebe. Die US-Regierung werde jedoch alles daransetzen, den Durchbruch zu erreichen. Auch Präsident Biden äußerte sich zuversichtlich über die laufenden Gespräche.
Fortschritte in Doha
In der katarischen Hauptstadt Doha, einem der Schauplätze der indirekten Verhandlungen, wurde laut israelischen Medienberichten ein Dreistufenplan ausgearbeitet. Unter der Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA verhandeln Israel und die Hamas über die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Austausch gegen die Geiseln sowie über einen möglichen Rückzug israelischer Truppen aus Teilen des Gazastreifens. Die kommenden Tage sollen zeigen, ob eine endgültige Übereinkunft erzielt werden kann.
Verluste auf beiden Seiten
Während der Verhandlungen setzt sich die Gewalt im Gazastreifen unvermindert fort. Die israelische Armee gab bekannt, dass fünf ihrer Soldaten, die einem Aufklärungsbataillon angehörten, bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens ums Leben gekommen seien. Die Soldaten waren zwischen 19 und 23 Jahre alt. Zudem wurden acht weitere Soldaten schwer verletzt. Insgesamt beläuft sich die Zahl der getöteten israelischen Soldaten seit Beginn des Gaza-Kriegs und der Auseinandersetzungen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz auf 840.
Auf der anderen Seite berichtete die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde von 50 getöteten Menschen bei israelischen Luftangriffen im nördlichen Gazastreifen. Ziel der Angriffe seien unter anderem Schulgebäude, Wohnhäuser und Menschenansammlungen gewesen. Diese Angaben konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden.