Ein Mann aus Hannover wurde wegen umfassenden Betrugs mit Corona-Teststellen zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Laut dem Landgericht Hannover hatte der 35-Jährige zwischen 2021 und 2023 falsche Abrechnungen für nicht durchgeführte Corona-Tests eingereicht und so einen Schaden von 6,9 Millionen Euro verursacht. Ein Komplize wurde ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt.
Der Hauptangeklagte hatte im Großraum Hannover 23 Teststellen angemeldet, von denen jedoch nur neun tatsächlich betrieben wurden. Die Abrechnungen enthielten hunderttausende Tests, die nie durchgeführt worden waren. Ein Gerichtssprecher erklärte, dass von dem verursachten Schaden rund eine Million Euro sichergestellt werden konnte. Die Betrugsmasche wurde aufgedeckt, als der Mann gegen Ende der Pandemie versuchte, 21 Millionen Euro abzurechnen.
Nach der Entdeckung des Betrugs floh der Mann nach Paraguay und wurde dort 2023 mithilfe eines internationalen Haftbefehls festgenommen. Das Urteil des Landgerichts ist nicht rechtskräftig, da der Angeklagte Revision eingelegt hat.
Ein Komplize des Hauptangeklagten wurde wegen Beihilfe zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Dabei wurde auch ein früheres Urteil gegen ihn berücksichtigt. Der Fall hat großes Aufsehen erregt und zeigt die Ausmaße krimineller Handlungen während der Pandemie.