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Gefahr durch fragwürdige Coaching-Plattformen – Warnung vor Manipulation und Ausbeutung

geralt (CC0), Pixabay

Online-Coachings versprechen oft persönliche und finanzielle Erfolge, doch hinter einigen Angeboten steckt mehr Schein als Substanz. Ein aktueller Fall aus Würzburg zeigt, wie solche Programme zu Manipulation und Ausbeutung führen können. Dabei geraten Plattformen wie „Champlife“ in den Fokus, die Methoden vermitteln, die ethisch fragwürdig und potenziell gefährlich sind.

Der Fall aus Würzburg: Manipulation durch Coaching-Methoden

Vor dem Amtsgericht Würzburg muss sich ein 22-Jähriger verantworten, der seine Freundin über 18 Monate hinweg dazu drängte, intime Inhalte auf der Plattform OnlyFans zu veröffentlichen. Obwohl sie anfangs ablehnte, manipulierte und setzte er sie psychisch unter Druck. Die Einnahmen von über 43.000 Euro behielt er fast vollständig für sich. Laut Staatsanwaltschaft ließ er sich von Methoden inspirieren, die auf der Coaching-Plattform Champlife vermittelt werden, einer Website, die unter dem Vorwand der Persönlichkeitsentwicklung kostenpflichtige Kurse anbietet.

Die Rolle fragwürdiger Coaching-Plattformen

Plattformen wie Champlife stehen in der Kritik, Methoden zu lehren, die gezielt auf emotionale und finanzielle Ausbeutung abzielen. Recherchen des NDR und Y-Kollektivs zeigen, dass diese Angebote oft wenig transparent sind und Erfolgsgeschichten inszenieren, um Kunden anzulocken. Für den Angeklagten spielte Champlife offenbar eine entscheidende Rolle, da er Techniken aus den Kursen gegen seine Freundin anwendete.

Warnzeichen unseriöser Coaching-Angebote

Nicht alle Coaching-Angebote sind unseriös, doch es gibt klare Warnzeichen, die Verbraucher beachten sollten:

Fehlende Transparenz: Unklare Informationen zu Kosten, Methoden und Qualifikationen der Anbieter.
Keine Expertise: Coaches ohne nachweisbare Fachkenntnisse oder fundierte Ausbildung.
Druck durch Erfolgsgeschichten: Übertriebene Versprechungen und Testimonials ohne Belege.
Kein kostenloses Vorgespräch: Seriöse Anbieter bieten oft eine unverbindliche Erstberatung an.

Das Problem: „Coach“ ist kein geschützter Begriff

Ein Kernproblem ist, dass sich jeder als Coach bezeichnen kann. Dadurch gibt es Coaching-Angebote in nahezu allen Lebensbereichen, von Beziehungen bis Finanzen, die oft wenig individuell sind und stark auf Verkaufsstrategien setzen. Laut Julia Zeller von der Verbraucherzentrale Bayern mangelt es häufig an Regulierung und Kontrollmöglichkeiten.

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