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Crack-Epidemie: Droge breitet sich in deutschen Großstädten aus

rebcenter-moscow (CC0), Pixabay

Die Verbreitung der gefährlichen Droge Crack hat in den vergangenen Jahren in deutschen Großstädten massiv zugenommen. Heino Stöver, Experte für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences, schlägt Alarm: „Man kann sagen, dass Crack mittlerweile in fast jeder größeren deutschen Stadt präsent ist. Das ist eine äußerst besorgniserregende Entwicklung.“

Crack, eine Substanz, die aus aufgekochtem und vermischtem Kokain besteht, wird typischerweise geraucht. Ihre Wirkung setzt extrem schnell ein und führt zu einem intensiven, aber kurzen Hochgefühl. Genau diese schnelle Wirkung macht Crack besonders gefährlich, da sie die Suchtgefahr drastisch erhöht. „Die Droge ist nicht nur extrem süchtig machend, sondern sie zerstört auch Körper und Psyche der Konsumenten in rasantem Tempo“, warnt Stöver.

Wachsende Probleme in sozialen Brennpunkten

Die zunehmende Verbreitung von Crack wird vor allem in sozialen Brennpunkten und Stadtteilen mit ohnehin hoher Drogenkriminalität beobachtet. Dort verschärft die Droge bestehende Probleme wie Obdachlosigkeit, Gewalt und die öffentliche Ordnung. Sozialarbeiter und Suchthilfestellen berichten von einer wachsenden Zahl an Menschen, die Hilfe suchen, weil sie Crack konsumieren oder von der Droge abhängig sind.

„Wir sehen, dass Crack eine Droge ist, die Menschen in sehr kurzer Zeit in die totale Abhängigkeit und in existentielle Not stürzt“, erklärt Stöver. Der erschreckende Effekt: Viele Betroffene verlieren innerhalb kürzester Zeit ihre Wohnung, ihre Arbeit und ihren sozialen Rückhalt.

Lösungsansätze und Forderungen

Um der Ausbreitung von Crack zu begegnen, fordern Experten eine stärkere Prävention, mehr niedrigschwellige Hilfsangebote und eine bessere Ausstattung von Drogenhilfeeinrichtungen. „Wir brauchen dringend Drogenkonsumräume, die nicht nur Crack-Konsumenten helfen, sicherer zu konsumieren, sondern auch eine Brücke zu weiteren Hilfsangeboten schlagen“, betont Stöver. Solche Einrichtungen könnten nicht nur Leben retten, sondern auch die öffentliche Sicherheit verbessern, indem der Konsum aus Parks und Wohnvierteln herausgeholt wird.

Zudem wird eine stärkere Aufklärung über die Risiken von Crack gefordert, insbesondere in Schulen und sozialen Medien. Der Fokus müsse darauf liegen, junge Menschen frühzeitig zu erreichen und sie vor den Gefahren dieser Substanz zu warnen.

Internationale Erfahrungen als Vorbild

Blickt man auf andere Länder wie die Niederlande oder Portugal, zeigt sich, dass ein pragmatischer Ansatz bei der Drogenbekämpfung Erfolg haben kann. In beiden Ländern wird der Fokus auf Prävention, Schadensminimierung und die Entkriminalisierung von Abhängigen gelegt. Solche Maßnahmen könnten auch in Deutschland helfen, die Crack-Epidemie einzudämmen und die Situation in betroffenen Stadtteilen zu verbessern.

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