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Anstieg der Atemwegserkrankungen in Deutschland: 6,1 Millionen Betroffene

Alexandra_Koch (CC0), Pixabay

Aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge sind in Deutschland derzeit rund 6,1 Millionen Menschen von akuten Atemwegserkrankungen betroffen. Diese hohe Zahl umfasst sowohl Personen, die medizinische Hilfe in Anspruch genommen haben, als auch solche, die ohne Arztbesuch erkrankt sind. Die Rate liegt für die derzeitige Jahreszeit auf einem besorgniserregend hohen Niveau und deutet auf eine verstärkte Belastung durch verschiedene Erreger hin, die in den kalten Monaten vermehrt auftreten.

Für die Woche ab dem 4. November verzeichnet das RKI eine Erkrankungsrate von etwa 7.200 Fällen pro 100.000 Einwohner – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwoche, die bei etwa 6.800 Fällen pro 100.000 Einwohner lag. Diese Zunahme wird vor allem in der Altersgruppe der Kinder bis 14 Jahre beobachtet, während die Infektionsrate bei Erwachsenen ab 15 Jahren konstant geblieben ist. Die Belastung durch Atemwegserkrankungen trifft besonders Schulen und Kindergärten, wo durch die enge Interaktion der Kinder eine schnelle Verbreitung von Erkältungs- und Grippeviren begünstigt wird.

Die Ursache für den Anstieg wird im verstärkten Auftreten saisonaler Atemwegsviren wie Grippe-, RSV- (Respiratorisches Synzytial-Virus) und Erkältungsviren gesehen. Diese Erreger breiten sich in den Wintermonaten verstärkt aus und stellen jedes Jahr eine Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Das RKI und Experten betonen, dass sowohl bekannte Erreger als auch die möglichen Folgen durch Covid-19 in diesem Winter zu einer hohen Infektionswelle führen könnten, da sich die Immunitätslage der Bevölkerung in den letzten Jahren durch Schutzmaßnahmen wie Masken und soziale Distanz verändert hat.

Angesichts dieser Lage empfiehlt das RKI verstärkte Vorsichtsmaßnahmen, um die Verbreitung zu verlangsamen. Dazu zählen Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Tragen von Masken in geschlossenen und überfüllten Räumen sowie der Einsatz von Luftfiltern in Schulen und Büros. Darüber hinaus rät das Institut insbesondere Risikogruppen, sich gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen und im Hinblick auf Covid-19 Auffrischungsimpfungen in Betracht zu ziehen.

Auch das Gesundheitswesen bereitet sich auf eine steigende Belastung vor, da neben den Atemwegserkrankungen vermehrt saisonale Grippefälle erwartet werden. Ärzte und Kliniken könnten in den kommenden Wochen mit einer hohen Patientenzahl konfrontiert sein, weshalb einige Krankenhäuser bereits jetzt ihre Kapazitäten aufstocken und zusätzliche Isolationsbereiche für ansteckende Patienten einrichten.

Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die Infektionszahlen in den kommenden Wochen weiter ansteigen könnten, was besonders die Notaufnahmen und Intensivstationen in den Wintermonaten herausfordern wird. Das RKI beobachtet die Situation aufmerksam und analysiert kontinuierlich die Verbreitungsmuster und die Schwere der Atemwegserkrankungen, um frühzeitig auf steigende Trends reagieren zu können.

Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig eine präventive Gesundheitsvorsorge ist. Besonders in der kalten Jahreszeit, in der Atemwegserkrankungen Hochsaison haben, bleibt eine Kombination aus Impfungen, Hygienepraktiken und frühzeitiger Erkennung von Infektionsherden zentral, um die Belastung für das Gesundheitssystem möglichst gering zu halten und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen.

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