Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna bereitet sich auf einen großen Schritt vor: Der Einstieg an die US-Börse rückt in greifbare Nähe. Das Unternehmen, das mit seinen „Buy Now, Pay Later“-Lösungen weltweit Millionen von Kunden gewonnen hat, hat vertrauliche Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht und plant damit einen Börsengang an der Wall Street. Ein mutiger Schritt für den europäischen Tech-Riesen, der sich mit den amerikanischen Schwergewichten des Finanzmarktes messen will.
Noch hüllt sich Klarna in Schweigen, was das Volumen und die Preisspanne der geplanten Aktienausgabe betrifft. Doch die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Bereits im August hatte Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski angedeutet, dass ein Börsengang im Jahr 2024 eine strategisch sinnvolle Option sein könnte. Allerdings ließ er dabei bewusst offen, ob das Unternehmen sich für die Wall Street oder doch für einen europäischen Handelsplatz entscheiden würde. Letztendlich scheint die Wahl auf die USA gefallen zu sein – ein Signal, dass Klarna seine internationale Expansion weiter vorantreiben möchte und das Potenzial des US-Marktes voll ausschöpfen will.
Klarna hat sich in den letzten Monaten intensiv auf diesen Schritt vorbereitet. Im ersten Halbjahr 2023 konnte das Unternehmen einen bereinigten Gewinn von 673 Millionen schwedischen Kronen (etwa 58 Millionen Euro) verbuchen, ein bemerkenswerter Turnaround nach einem Verlust von 456 Millionen Kronen im Vorjahr. CEO Siemiatkowski führt diesen Erfolg auf umfassende Kostensenkungsmaßnahmen und den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz im Kundenservice zurück, was Klarna geholfen habe, effizienter zu arbeiten und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Besonders beeindruckend ist das Wachstum im US-Geschäft: Mit einem Umsatzanstieg von 38 Prozent zeigt Klarna, dass die amerikanischen Konsumenten die flexiblen Bezahlmethoden des schwedischen Unternehmens schätzen. Insgesamt stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 27 Prozent auf 13,3 Milliarden Kronen. Diese Zahlen machen deutlich, dass Klarna nicht nur auf dem Heimatmarkt, sondern weltweit zunehmend Fuß fasst und sich als einer der führenden Anbieter von Finanztechnologie-Lösungen etabliert.
Der Börsengang an der Wall Street könnte Klarna nicht nur weiteres Kapital zur Finanzierung seiner Expansion bringen, sondern auch den Status des Unternehmens als globaler Fintech-Player stärken. Investoren und Analysten blicken gespannt auf die kommenden Monate – Klarna könnte zum nächsten großen europäischen Tech-Star an der Wall Street werden und eine neue Ära für europäische Fintechs in den USA einläuten.