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Wirecard-Prozess: Kein Aufeinandertreffen mit Whistleblower – Zeuge sagt kurzfristig ab

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Der mit Spannung erwartete Auftritt des Whistleblowers, der entscheidend zum Sturz des Wirecard-Konzerns beigetragen hat, wird im Münchner Prozess gegen den ehemaligen Konzernchef Markus Braun ausbleiben. Pav Gill, ein in Singapur tätiger Rechtsanwalt, der als interner Informant mutmaßliche Scheingeschäfte aufgedeckt hatte, sagte seine Aussage am Landgericht München I kurzfristig ab. Diese Entwicklung könnte den Prozessverlauf empfindlich beeinflussen, da Gill erstmals detaillierte Einblicke in die undurchsichtigen Geschäftspraktiken von Wirecard lieferte.

Pav Gill, der als Anwalt in der Rechtsabteilung des Unternehmens tätig war, bemerkte nach eigenen Angaben verdächtige Vorgänge bei dem DAX-Konzern. Nachdem seine internen Hinweise in der Konzernzentrale in Aschheim ohne Konsequenzen blieben, wandte er sich an Journalisten, Staatsanwälte und Prüfer. Ein erster Artikel der britischen „Financial Times“ im Februar 2019, gestützt auf Gills Informationen, zog eine Welle von Enthüllungen und schließlich den Kollaps des Konzerns nach sich.

So bleibt Markus Braun, der seit über vier Jahren in Untersuchungshaft sitzt, die direkte Konfrontation mit dem Mann, der den Fall Wirecard publik machte, erspart.

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