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Filmbranche führt Verhaltenskodex für respektvollen Umgang am Set ein: „Respect Code Film“ gegen Gewalt und Belästigung

stokpic (CC0), Pixabay

Die deutsche Film- und Fernsehbranche hat mit dem neuen „Respect Code Film“ einen umfassenden Verhaltenskodex verabschiedet, der für ein respektvolles und sicheres Arbeitsklima an Filmsets sorgen soll. Ziel der Initiative ist es, klare Regeln und Standards für den Umgang untereinander bei Dreharbeiten zu etablieren und so ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Beteiligten geschützt und wertgeschätzt fühlen. Unterstützt wird der Kodex von großen Fernsehsendern, Produktionsfirmen und weiteren Akteuren der Film- und Fernsehindustrie.

Der Verhaltenskodex legt fest, dass Belästigung, Gewalt, Diskriminierung, Stalking, Mobbing sowie jegliche Form respektlosen Verhaltens am Set nicht toleriert werden. Insbesondere sexualisierte Belästigung, die in den letzten Jahren verstärkt in der Branche thematisiert wurde, wird als inakzeptabel erklärt. Der Kodex soll die Grundlage dafür schaffen, dass der respektvolle und faire Umgang zur Norm in der deutschen Filmproduktion wird.

Björn Böhning, der Vorsitzende des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, betonte bei der Vorstellung des Kodex, dass ein positives, respektvolles Arbeitsumfeld entscheidend für den Erfolg von Film- und Fernsehprojekten sei. „Respektvolles Verhalten muss auf jedem Set und in jedem Unternehmen zur Norm werden,“ so Böhning. Mit dem „Respect Code Film“ setzt die Branche ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und Belästigung und zeigt, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst ist.

Konkretisierung und Maßnahmen zur Durchsetzung

Der Kodex beschränkt sich nicht nur auf die Definition unerwünschter Verhaltensweisen, sondern enthält auch konkrete Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung. So sind Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeitende an Filmsets vorgesehen, die dabei helfen sollen, Grenzüberschreitungen frühzeitig zu erkennen und Konflikte zu entschärfen. Weiterhin wird in allen Unternehmen und an Filmsets eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet. Diese Anlaufstellen sollen sicherstellen, dass Personen, die von Belästigung, Mobbing oder Diskriminierung betroffen sind, Unterstützung finden und Hilfe bei der Meldung von Vorfällen erhalten.

Zudem ist ein Meldesystem geplant, das es Mitarbeitenden ermöglicht, übergriffiges Verhalten anonym zu melden. Dies soll Hemmschwellen abbauen und den Opfern von Übergriffen den Mut geben, sich zu wehren. Der Kodex fordert außerdem, dass auch bei kleinen Produktionen eine interne Kultur des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung aktiv gefördert wird.

Vorbild für die gesamte Unterhaltungsindustrie

Mit dem „Respect Code Film“ möchte die deutsche Filmbranche nicht nur für sich selbst neue Maßstäbe setzen, sondern auch ein Zeichen für andere Branchen und die Gesellschaft insgesamt geben. Der Kodex soll eine Signalwirkung entfalten und Vorbild für andere Bereiche der Unterhaltungsindustrie sowie für die gesamte Kultur- und Kreativbranche sein. Branchenexperten begrüßen den Kodex und sehen darin einen wichtigen Schritt, um Vertrauen in die Arbeitsstrukturen und Verantwortlichen in der Filmbranche zurückzugewinnen.

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