In Magdeburg sorgte am gestrigen Vormittag ein Angriff mit Buttersäure an zwei zentralen Orten für großes Aufsehen und eine Vielzahl von Verletzten. Unbekannte Täter verschütteten die stark riechende und reizende Chemikalie sowohl im Justizzentrum als auch in einer nahegelegenen Filiale der Postbank, wie die Polizei mitteilte. Die Angriffe führten dazu, dass drei Menschen vor Ort ärztlich behandelt werden mussten. Sie erlitten teils starke Reizungen der Atemwege und Augen sowie Übelkeit. Die Polizei und Rettungskräfte waren schnell am Tatort und sorgten dafür, dass die betroffenen Personen von Sanitätern versorgt wurden.
Der Angriff ereignete sich zu einer Zeit, als sich viele Angestellte und Besucher in den Gebäuden aufhielten. In beiden Einrichtungen war eine dichte, stechende Geruchsbelastung spürbar, weshalb die Feuerwehr die Räume schnell evakuierte. Mithilfe von Belüftungsgeräten wurden die Räumlichkeiten von den gefährlichen Dämpfen befreit, um eine weitere gesundheitliche Gefährdung für das Personal und die Besucher zu verhindern.
Buttersäure ist bekannt für ihren scharfen, fauligen Geruch und kann bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten Reizungen und Atemprobleme verursachen. In geschlossenen Räumen wie dem Justizzentrum und der Postbank-Filiale konnte die Substanz daher besonders gefährliche Wirkungen entfalten. Augenzeugen berichteten von einem beißenden Gestank, der in kurzer Zeit die gesamte Luft erfüllte und ein Verweilen in den betroffenen Bereichen unmöglich machte.
Die Magdeburger Polizei hat nun umfangreiche Ermittlungen eingeleitet und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Da die Taten in zwei benachbarten Gebäuden stattfanden, wird ein gezieltes Vorgehen vermutet. Derzeit ist unklar, ob ein Zusammenhang zwischen den Tatorten besteht und was die Täter zu dieser Tat motivierte. Die Behörden prüfen, ob Videoaufnahmen von Überwachungskameras in der Nähe Hinweise auf die Täter geben können.
Ein Sprecher der Polizei Magdeburg äußerte sich besorgt über die möglichen Hintergründe der Tat: „Ein solch koordinierter Angriff mit chemischen Substanzen auf öffentliche Einrichtungen ist ernstzunehmen und wir setzen alles daran, die Verantwortlichen schnell zu finden.“ Für die Ermittlungen ist eine Sonderkommission eingerichtet worden, die auch bundesweite Verbindungen zu ähnlichen Vorfällen untersucht.
Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, mögliche Hinweise zu geben. Insbesondere werden Zeugen gesucht, die gestern Vormittag verdächtige Personen in der Nähe des Justizzentrums und der Postbank-Filiale beobachtet haben.