Nach dem Rückgang der Internetnutzung unter Jugendlichen in den Jahren nach der Corona-Pandemie zeigt die aktuelle „Jugend-Digitalstudie 2024“ der Postbank einen erneuten Anstieg. Jugendliche sind heute durchschnittlich 71,5 Stunden pro Woche online – ein Zuwachs von 1,6 Stunden im Vergleich zum Vorjahr. Der überwiegende Teil der Online-Zeit entfällt dabei auf das Smartphone, das sich als unverzichtbares Kommunikations- und Unterhaltungsgerät etabliert hat.
Im Jahr 2020, als die Pandemie das soziale Leben stark einschränkte und viele Aktivitäten ins Netz verlagert wurden, erreichte die durchschnittliche Internetnutzungszeit mit 81,6 Stunden pro Woche einen Höchststand. Nach einer langsamen Normalisierung in den Folgejahren verzeichnet die aktuelle Studie nun erstmals wieder einen Anstieg, der auf verschiedene Entwicklungen im digitalen Umfeld der Jugendlichen zurückzuführen sein könnte.
Gründe für den Anstieg
Der gesteigerte Internetkonsum ist eng mit den stetig zunehmenden Angeboten und Möglichkeiten des digitalen Raumes verknüpft. Der Trend zur vermehrten Nutzung sozialer Netzwerke und Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube ist ungebrochen. Zudem bieten soziale Medien, Streaming-Dienste und Gaming-Plattformen stetig neue Inhalte, Interaktionsmöglichkeiten und Funktionen an, die speziell auf junge Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sind.
Auch im Bildungsbereich setzt die Verlagerung auf digitale Plattformen und Online-Angebote neue Impulse. Während der Pandemie wurden Online-Kurse und Lernplattformen als wichtige Instrumente etabliert, und diese nutzen viele Jugendliche auch heute noch für schulische und private Weiterbildung.
Auswirkungen auf das soziale Leben und die psychische Gesundheit
Psychologinnen und Psychologen beobachten diesen Anstieg der Online-Zeit kritisch, da die übermäßige Nutzung digitaler Medien nachweislich mit einer Verringerung sozialer Interaktionen im echten Leben und möglichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit verbunden sein kann. Studien zeigen, dass die intensive Nutzung sozialer Medien vor allem in den jüngeren Altersgruppen zu erhöhter Reizbarkeit, Schlafproblemen und Konzentrationsschwierigkeiten führen kann.
Fazit der Studie und mögliche Empfehlungen
Die „Jugend-Digitalstudie 2024“ verdeutlicht den großen Einfluss digitaler Medien auf den Alltag und die Lebenswelt der Jugendlichen. Sie verdeutlicht aber auch, dass die Nutzung des Internets und vor allem der sozialen Netzwerke nicht ohne Risiken ist. Die Studie empfiehlt daher Eltern und Pädagogen, sich aktiv mit den Internetaktivitäten der Jugendlichen auseinanderzusetzen, um sie bei einem gesunden Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen.