Der Jahresbericht des HSBC German Equity Fonds für das Geschäftsjahr bis 30. Juni 2024 zeichnet ein differenziertes Bild der Fondsentwicklung. Während die deutsche Wirtschaft durch geopolitische Unsicherheiten und eine schwache Industrieproduktion beeinträchtigt war, konnte der Fonds in diesem Umfeld eine Wertsteigerung erzielen, blieb jedoch hinter der Benchmark DAX zurück.
Performance im Vergleich zur Benchmark:
Die Fondsperformance lag über 3 % hinter der Benchmark, was hauptsächlich auf die Positionierung in Unternehmen wie Thyssenkrupp Nucera und eine Untergewichtung in Rheinmetall, SAP und Siemens zurückzuführen ist. Das deutet auf Risiken im Auswahlprozess, besonders in einem Umfeld, das ESG-Kriterien verstärkt berücksichtigt.
Stärken und positive Entwicklungen:
Positive Impulse kamen aus Übergewichtungen in der Commerzbank und Heidelberg Materials. Diese strategischen Entscheidungen konnten zumindest teilweise die negativen Effekte ausgleichen und verdeutlichen das Potenzial von sorgfältig ausgewählten Positionen in deutschen Nebenwerten.
Anlagestrategie und ESG-Faktoren:
Die ESG-Faktoren spielen eine zunehmende Rolle, doch ihre Anwendung kann zu Einbußen führen, wenn ESG-kritische Unternehmen wie Rheinmetall untergewichtet werden müssen. Der Bericht hebt hervor, dass ESG-Kriterien weniger der absoluten Höhe eines ESG-Scores, sondern dem Vergleich der Risiken und Chancen dienen.
Risiken und Chancen:
Der Fonds unterliegt dem Aktienmarktrisiko und bleibt stark an die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gebunden. Die gesetzliche Anlagebeschränkung auf maximal 10 % je DAX-Schwergewicht kann die Performance im Vergleich zur Benchmark beeinflussen. Für das nächste Jahr bleibt das Ziel, das Engagement in deutschen Nebenwerten zu erhöhen.
Volatilität und Kostenstruktur:
Mit einer Volatilität, die sich im Benchmark-Bereich bewegt, und einer Gesamtkostenquote von 1,45 % (AC-Anteilsklasse) bzw. 0,79 % (ID-Anteilsklasse) werden marktübliche Schwankungen gespiegelt. Die Kostenstruktur bleibt im Branchenvergleich moderat und könnte die Rendite nur geringfügig belasten.
Fazit für Anleger:
Für Anleger bleibt der Fonds trotz seiner defensiven Strategie eine stabile Option zur Investition in deutsche Werte. Die Herausforderungen in der Performance im Vergleich zur Benchmark erfordern jedoch eine weitere Anpassung der Anlagestrategie, insbesondere bei der Balance von ESG-Kriterien und Performancezielen. Anleger sollten die Volatilität und das Risiko eines Abschlags gegenüber dem DAX bedenken und die Fondsstrategie hinsichtlich Nebenwerten und ESG-Kriterien als langfristige Chancen im Blick behalten.