Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität gehören zu den drängendsten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Während in der öffentlichen Debatte oft Organisationen wie Greenpeace, „Fridays for Future“ oder die „Letzte Generation“ im Vordergrund stehen, betont der Präsident der Görres-Gesellschaft, Bernd Engler, die zentrale Rolle der Wissenschaft. Seiner Ansicht nach ist es die wissenschaftliche Forschung, die die notwendigen Grundlagen für die Analyse dieser globalen Fehlentwicklungen liefert und tragfähige Lösungsansätze entwickelt.
Die Wissenschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits muss sie innovative Lösungen für die Probleme unserer Zeit entwickeln, andererseits muss sie diese komplexen Themen in einer verständlichen Weise an die breite Öffentlichkeit und die Politik kommunizieren. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Klimawandel nicht nur eine technologische Herausforderung darstellt, sondern auch eine gesellschaftliche. Ohne den Rückhalt der Öffentlichkeit und den politischen Willen lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse nur schwer in konkrete Maßnahmen umsetzen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Wissenschaft ihre Rolle in der öffentlichen Debatte stärken kann. Wissenschaftler und Forscher müssen verstärkt in die Rolle von Vermittlern treten, die komplexe Sachverhalte verständlich machen und für die politische Umsetzung von Lösungsansätzen werben. Gleichzeitig steht die Wissenschaft vor dem Problem, dass viele ihrer Erkenntnisse von bestimmten politischen und wirtschaftlichen Interessen angezweifelt oder infrage gestellt werden, wie es etwa im Bereich der Klimaforschung häufig der Fall ist.
Die gesellschaftliche Herausforderung besteht also darin, den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu verbessern. Nur so kann eine gemeinsame Basis geschaffen werden, auf der tragfähige Lösungen für die globalen Probleme unserer Zeit entwickelt werden können. Wissenschaftler müssen verstärkt in öffentliche Debatten einbezogen werden, und politische Entscheidungen sollten stärker auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.