Norwegen hebt nach fünf Jahren die Beschränkungen für den Export von Rüstungsgütern an den NATO-Partner Türkei auf. Unternehmen können ab sofort wieder Lizenzen für den Export von Verteidigungsmaterial und militärisch nutzbaren Gütern in die Türkei beantragen, wie das norwegische Außenministerium mitteilte. Dabei werde jeder Antrag individuell geprüft. Die Exportbeschränkungen wurden im Herbst 2019 verhängt, nachdem türkische Streitkräfte in Nordsyrien einmarschiert waren. Als Reaktion darauf hatte Norwegen entschieden, vorerst keine neuen Anträge für Rüstungsexporte in die Türkei zu genehmigen. Diese Regelung galt für unbestimmte Zeit und betraf sämtliche militärische Ausrüstungen und Materialien.
Die Entscheidung, die Exportpolitik gegenüber der Türkei zu ändern, spiegelt den Wunsch wider, die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen innerhalb des NATO-Bündnisses zu stärken. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem geopolitische Spannungen in der Region weiterhin hoch sind und das militärische Engagement der Türkei in verschiedenen Konflikten international diskutiert wird. Dennoch bleibt Norwegen vorsichtig und kündigte an, dass jeder Exportantrag weiterhin genau auf seine Übereinstimmung mit den bestehenden Waffenexportrichtlinien geprüft werde.