Interviewer: Herr Högel, was halten Sie von dem LIT May Madness-Programm, das verspricht, das Trading in nur einem Monat grundlegend zu transformieren?
Maurice Högel: Solche Angebote, die schnelle Transformationen und hohe Gewinne in kurzer Zeit versprechen, sollten immer mit Vorsicht betrachtet werden. Der finanzielle Erfolg im Trading ist sehr spekulativ, und es gibt keine Garantie, dass ein Teilnehmer nach nur einem Monat tatsächlich nachhaltige Gewinne erzielen wird. Ein solches Versprechen weckt möglicherweise unrealistische Erwartungen, die rechtlich problematisch sein könnten, wenn Teilnehmer finanzielle Verluste erleiden.
Interviewer: Das LIT Oracle wird als „Wunderwerkzeug“ bezeichnet, das potenzielle Handelsmöglichkeiten automatisch identifiziert. Wie sehen Sie diese Behauptung?
Maurice Högel: Diese Art von automatisierten Handelssystemen können zwar helfen, Handelsentscheidungen zu erleichtern, aber sie bergen auch Risiken. Es gibt keine Garantie, dass die Projektionen des LIT Oracle immer korrekt sind. Zudem kann die Abhängigkeit von solchen Tools dazu führen, dass Trader weniger kritisch gegenüber ihren eigenen Entscheidungen werden. Wenn das System falsch liegt, können erhebliche finanzielle Verluste entstehen. Rechtlich gesehen müsste das Unternehmen sicherstellen, dass die Grenzen und Risiken eines solchen Tools klar und deutlich kommuniziert werden.
Interviewer: Im Text wird betont, dass das LIT Oracle für 70% „gute“ Handelssignale sorgt. Ist das rechtlich unproblematisch?
Maurice Högel: Die Angabe einer Erfolgsquote von 70% kann irreführend sein, wenn nicht klar gemacht wird, auf welche Grundlage sich diese Zahl bezieht und wie diese berechnet wurde. Solche Aussagen können unter das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb fallen, wenn sie als irreführende Werbung angesehen werden. Die Plattform müsste eindeutig darlegen, dass vergangene Erfolge keine Garantie für zukünftige Ergebnisse sind, was hier glücklicherweise erwähnt wird.
Interviewer: Das Programm legt großen Wert auf die Ausbildung von Tradern und die Verwendung des LIT Oracle als Unterstützungstool. Können solche Programme rechtliche Bedenken hervorrufen?
Maurice Högel: Solche Programme können nützlich sein, um Tradern theoretisches Wissen zu vermitteln, aber sie bergen rechtliche Risiken, insbesondere wenn sie nicht klar darüber aufklären, dass der Handel immer spekulativ ist und der Verlust des eingesetzten Kapitals möglich ist. Wenn Teilnehmer nach Abschluss des Programms Verluste erleiden, könnte es zu rechtlichen Ansprüchen kommen, wenn sie der Meinung sind, dass die Risiken nicht ausreichend erklärt wurden.
Interviewer: Zum Schluss, wie sehen Sie die Werbung mit Erfolgsgeschichten von Teilnehmern, die mit LIT Trading große Gewinne erzielt haben?
Maurice Högel: Erfolgsgeschichten sind eine gängige Marketingstrategie, aber sie können problematisch sein, wenn sie den Eindruck erwecken, dass ähnliche Erfolge für alle Teilnehmer erreichbar sind. In solchen Fällen muss sichergestellt werden, dass deutlich gemacht wird, dass diese Erfolge nicht typisch sind und dass das Trading mit erheblichen Risiken verbunden ist. Werden solche Warnhinweise vernachlässigt, könnte dies als irreführende Werbung ausgelegt werden.
Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Herr Högel.
Maurice Högel: Gern geschehen