Der Markt für Gebrauchtwaren in Österreich erlebt einen deutlichen Aufschwung. Laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands kauft mittlerweile fast jede zweite Person in Österreich mehrmals im Jahr Second-Hand-Produkte. Im Durchschnitt geben Konsumentinnen und Konsumenten dabei etwa 195 Euro jährlich aus. „Wir gehen derzeit von einem Marktvolumen von rund 2 Milliarden Euro jährlich aus“, sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.
Beliebte Second-Hand-Waren und Verkaufsplattformen
Zu den am häufigsten nachgefragten Second-Hand-Artikeln gehören Bücher, Filme und Kleidung. Aber auch Spielwaren, Möbel und Elektronik werden zunehmend aus zweiter Hand erworben. Die Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut Reppublika durchgeführt wurde, zeigt, dass 59 Prozent der Second-Hand-Käufer bevorzugt auf Plattformen wie Willhaben oder eBay einkaufen. Daneben erfreuen sich auch Flohmärkte (52 Prozent) und Second-Hand- sowie Vintage-Läden (37 Prozent) großer Beliebtheit.
Nachhaltigkeit und Einsparungen als Hauptgründe
Für viele Konsumentinnen und Konsumenten stehen der Nachhaltigkeitsgedanke und die Möglichkeit, Geld zu sparen, im Vordergrund. Sie schätzen es, durch den Kauf gebrauchter Waren Ressourcen zu schonen und den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern. Darüber hinaus sind viele der Ansicht, dass sie auf dem Second-Hand-Markt Artikel finden, die im regulären Einzelhandel nicht mehr verfügbar sind – oft Einzelstücke oder Vintage-Schätze, die einen besonderen Reiz ausmachen.
Zunehmender Trend zur Kreislaufwirtschaft
Der wachsende Trend zu gebrauchten Waren ist Teil einer größeren Bewegung hin zu einer Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte mehrfach verwendet und wieder in den Konsumkreislauf integriert werden. Diese Entwicklung spiegelt den Wunsch wider, bewusster und ressourcenschonender zu konsumieren. Auch Unternehmen reagieren zunehmend auf diesen Trend, indem sie den Wiederverkauf fördern oder eigene Second-Hand-Angebote in ihr Sortiment aufnehmen.