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Feinstaub belastet nicht nur Menschen, sondern auch Ökosysteme: Auswirkungen auf Landwirtschaft und Biodiversität

995645 (CC0), Pixabay

Luftverschmutzung stellt nicht nur eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, sondern beeinträchtigt auch zahlreiche Ökosysteme, einschließlich der Landwirtschaft, der Wasserqualität, der biologischen Vielfalt und der Kohlenstoffspeicherung. Dies geht aus dem aktuellen Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zur Luftqualität hervor. Die WMO betont, dass die jährlichen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten enorm sind und Luftverschmutzung weltweit für mehr als 4,5 Millionen vorzeitige Todesfälle verantwortlich ist.

„Die chemischen Stoffe, die die Luftqualität verschlechtern, werden oft zusammen mit Treibhausgasen freigesetzt“, erklärte die WMO in ihrem Bericht. Schadstoffe wie Stickstoffverbindungen, Schwefelverbindungen und bodennahes Ozon lagern sich auf der Erdoberfläche ab und belasten Pflanzen, Gewässer und Böden. Besonders problematisch ist Feinstaub, der nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die Umwelt erheblich schädigt.

Feinstaub reduziert Ernteerträge erheblich

Berichte aus Ländern wie China und Indien zeigen, dass Feinstaub die landwirtschaftlichen Erträge in stark belasteten Regionen um bis zu 15 Prozent verringern kann. Dies liegt daran, dass durch Feinstaubablagerungen weniger Sonnenlicht die Pflanzenblätter erreicht, was den Photosyntheseprozess beeinträchtigt und das Pflanzenwachstum hemmt. Langfristig könnte dies die Versorgungssicherheit gefährden, insbesondere in Regionen, die bereits unter Umweltbelastungen und Nahrungsmittelknappheit leiden.

Landwirtschaft als Mitverursacher von Luftverschmutzung

Die Landwirtschaft trägt jedoch auch selbst zur Luftverschmutzung bei. Durch Praktiken wie das Abbrennen von Feldern, den Einsatz von Düngemitteln sowie die Lagerung und Verwendung von Dung entstehen erhebliche Mengen an Feinstaub und anderen Schadstoffen. Diese tragen zur allgemeinen Verschlechterung der Luftqualität bei und verschärfen somit das Problem, das sie gleichzeitig belastet.

Verbesserungen und Herausforderungen

In Europa und China verzeichnete die WMO im vergangenen Jahr eine Verbesserung der Luftqualität im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Dies ist teils auf strengere Umweltschutzmaßnahmen und eine Reduzierung von Emissionen zurückzuführen. In Nordamerika hingegen verschlechterten großflächige Waldbrände die Luftqualität erheblich, was die Bedeutung von Maßnahmen zur Brandprävention und Emissionskontrolle unterstreicht.

Die WMO fordert eine stärkere globale Zusammenarbeit zur Reduzierung der Luftverschmutzung, da ihre Auswirkungen weit über die menschliche Gesundheit hinausgehen und gesamte Ökosysteme und deren Funktionen gefährden. Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch den Klimawandel wird es zunehmend wichtiger, die Luftverschmutzung umfassend zu bekämpfen, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.

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