Start Allgemein Steigende Betriebskosten belasten Arztpraxen: Reinertrag trotz höherer Einnahmen rückläufig

Steigende Betriebskosten belasten Arztpraxen: Reinertrag trotz höherer Einnahmen rückläufig

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RazorMax (CC0), Pixabay

Die Betriebskosten für Arztpraxen in Deutschland haben im Jahr 2022 einen spürbaren Anstieg erfahren, was die wirtschaftliche Situation vieler niedergelassener Ärzte zunehmend belastet. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, stiegen die durchschnittlichen Aufwendungen pro Praxis um elf Prozent auf 466.000 Euro, während sie im Jahr 2021 noch bei 420.000 Euro lagen. Dieser deutliche Kostenanstieg wird unter anderem auf die stark gestiegenen Energiepreise, höhere Mieten, sowie auf steigende Personalkosten zurückgeführt.

Trotz der steigenden Kosten konnten die Praxen auch ihre Einnahmen erhöhen: Die durchschnittlichen Einnahmen pro Praxis wuchsen um 5,3 Prozent und betrugen 2022 rund 796.000 Euro, verglichen mit 756.000 Euro im Vorjahr. Dennoch führte der starke Kostenanstieg dazu, dass der Reinertrag je Praxis rückläufig war. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Reinertrag bei 331.000 Euro, was einem Rückgang von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 336.000 Euro entspricht.

Die wirtschaftliche Belastung der Arztpraxen zeigt sich damit deutlich, da die Erhöhung der Einnahmen die gestiegenen Betriebskosten nicht vollständig ausgleichen konnte. Insbesondere kleinere Praxen und solche in strukturschwachen Regionen könnten durch diese Entwicklung unter Druck geraten. Der Rückgang des Reinertrags könnte langfristig Auswirkungen auf die Versorgungslage und die Attraktivität des Arztberufs haben, insbesondere vor dem Hintergrund einer alternden Ärzteschaft und des bestehenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen.

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