Start Allgemein Lebensmittelhandel 2023: Umsatzrekord trotz realer Einbußen durch hohe Inflation

Lebensmittelhandel 2023: Umsatzrekord trotz realer Einbußen durch hohe Inflation

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nadinheli22 (CC0), Pixabay

Der Lebensmittelhandel in Deutschland hat im Jahr 2023 einen historischen Umsatzrekord aufgestellt, indem er erstmals die Marke von 200 Milliarden Euro überschritten hat. Nach Angaben des Handelsforschungsinstituts EHI erzielten die Händler einen nominalen Umsatz von 204,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser nominale Anstieg spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Kaufkraft wider, da die Branche real, das heißt inflationsbereinigt, ein deutliches Minus verzeichnen musste.

Das bedeutet, dass das Umsatzplus in absoluten Zahlen zwar erheblich erscheint, jedoch hinter der allgemeinen Preissteigerung, insbesondere im Lebensmittelbereich, zurückblieb. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Jahr 2023 um über 12 Prozent. Diese deutliche Inflation hat dazu geführt, dass die Verbraucher trotz gestiegener Ausgaben weniger Waren für ihr Geld erhielten, was den realen Umsatz der Branche schmälert.

Die Kombination aus hohen Preissteigerungen und einer stagnierenden oder rückläufigen realen Kaufkraft stellt den Lebensmittelhandel vor erhebliche Herausforderungen. Zwar konnten die Händler durch die Preissteigerungen nominale Umsatzgewinne verbuchen, doch in Wirklichkeit verkauften sie weniger Waren, was die strukturellen Probleme des Marktes verdeutlicht. Vor allem für die Verbraucher bedeuteten diese Entwicklungen eine spürbare Belastung, da sie für den gleichen Warenkorb deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten. Der Unterschied zwischen nominalem und realem Umsatz verdeutlicht die wirtschaftlichen Spannungen, die sowohl den Handel als auch die Konsumenten im Jahr 2023 prägten.

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