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EZB-Direktorin warnt vor anhaltenden Inflationsgefahren

uAlrdyKnoWaItIz (CC0), Pixabay

Die Europäische Zentralbank (EZB) darf trotz des jüngsten Rückgangs der Inflation die Gefahren einer erneuten Teuerung nicht aus den Augen verlieren, so Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der EZB. Bei der Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises in Kiel betonte Schnabel die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben: „Man solle den Tag nicht vor dem Abend loben.“

Schnabel verwies auf verschiedene Risiken, die weiterhin bestehen. Dazu gehören mögliche Lohnsteigerungen, Produktivitätsprobleme, Gewinnentwicklungen und drohende neue Preisschocks. Sie unterstrich, dass die EZB weiterhin faktenbasiert agieren und sich nicht auf einen festen Zinspfad festlegen werde. Schnabel ist innerhalb der EZB für die konkrete Umsetzung der Geldpolitik verantwortlich.
Klimawandel und geopolitische Risiken als Inflationsfaktoren

Aktuell liegt die Inflation im Euro-Raum bei 2,6 Prozent im Mai und nähert sich damit der EZB-Zielmarke von zwei Prozent an. Noch im Herbst 2022 erreichte die Inflationsrate zeitweise über zehn Prozent. Dies führte dazu, dass die EZB Anfang Juni erstmals seit 2019 die Zinspolitik lockerte. Dennoch bleibt die Führung der EZB bezüglich des zukünftigen Zinskurses vorsichtig.

Schnabel beschrieb den Inflationsrückgang als „etwas holprig“ und erklärte, dass die Projektionen der EZB darauf hindeuten, dass die Inflation gegen Ende des nächsten Jahres auf das Ziel von zwei Prozent zurückkehren könnte. Dieser Erfolg sei jedoch nur dann von Bedeutung, wenn es gleichzeitig gelinge, eine schwere Rezession zu vermeiden.

Zu den neuen Risiken zählen laut Schnabel geopolitische Schocks wie der Gaza-Krieg und die daraus resultierenden Lieferkettenstörungen. Zudem betonte sie die zunehmenden Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels, die ebenfalls als Inflationsfaktoren wirken könnten, insbesondere durch Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise.

Der holprige Weg zur Stabilität

Die Worte von Isabel Schnabel verdeutlichen, dass die EZB weiterhin wachsam bleiben muss, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Trotz der positiven Tendenzen bei der Inflationsrate bleibt die Unsicherheit hoch, und die EZB muss flexibel auf neue Entwicklungen reagieren können. Schnabels Ausführungen zeigen, dass die EZB sowohl kurzfristige als auch langfristige Risiken im Blick behält, um die Preisstabilität im Euro-Raum zu sichern.
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