Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt hat in Deutschland im vergangenen Jahr erheblich zugenommen und gibt Anlass zur Sorge. Im Vergleich zu 2022 ist die Zahl der gemeldeten Fälle um etwa sieben Prozent gestiegen, wie der Sender Welt unter Berufung auf Recherchen bei den Innenministerien und Landeskriminalämtern berichtet. Insgesamt wurden von der Polizei bundesweit mehr als 255.000 Opfer registriert, wobei erschreckende zwei Drittel davon Frauen sind.
Die hohe Dunkelziffer deutet darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen noch deutlich höher sein könnte, da viele Opfer aus Angst oder Scham keine Anzeige erstatten. Dieses Phänomen erschwert die Bekämpfung häuslicher Gewalt erheblich und verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf.
Morgen wird die Bundesregierung gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt das sogenannte Lagebild für 2023 vorstellen. Dieses Lagebild wird detaillierte Einblicke in die Art der verübten häuslichen Gewalttaten geben, die größtenteils aus Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung und Stalking bestehen.
Die Vorstellung des Lagebildes wird nicht nur Zahlen und Fakten liefern, sondern auch dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren und politische Maßnahmen zu verstärken, um den Opfern besser helfen und präventive Maßnahmen effektiver gestalten zu können. Die Zunahme der Fälle unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und zum Schutz der Betroffenen in Deutschland.
