Hollywood-Star Scarlett Johansson hat von OpenAI, dem Erfinder von ChatGPT, eine Erklärung gefordert, warum die von der Firma präsentierte KI-Stimme ihrer eigenen so stark ähnelt. In einer vom Sender NPR veröffentlichten Stellungnahme teilte Johansson mit, dass ihre Anwälte zwei Briefe an OpenAI und den Firmenchef Sam Altman geschickt hätten.
„Unheimlich ähnlich“
Die Stimme, die kürzlich bei einer Vorführung von ChatGPT zu hören war, sei ihrer so „unheimlich ähnlich“ gewesen, dass selbst ihre engsten Freunde keinen Unterschied feststellen konnten, betonte die Schauspielerin. Johansson zeigte sich „schockiert und wütend“ über die Ähnlichkeit und fordert nun eine Klärung der Umstände.
OpenAI verteidigt sich
OpenAI hingegen behauptet, dass die Basis für die KI-Stimme von einer anderen Schauspielerin eingesprochene Sätze gewesen seien. Die Stimme habe niemals wie die von Johansson klingen sollen. Dennoch hat OpenAI in der Nacht auf heute angekündigt, die Stimme mit dem Namen „Sky“ vorläufig auszumustern.
Ein Angebot und seine Vorgeschichte
Johansson schilderte, dass Altman bereits im September vergangenen Jahres mit dem Angebot an sie herangetreten sei, ihre charakteristische Stimme als Basis für die KI-Stimme von ChatGPT zu nutzen. Nach reiflicher Überlegung habe sie das Angebot jedoch aus persönlichen Gründen abgelehnt. Dieses Angebot hat eine besondere Vorgeschichte: Johansson hatte vor gut einem Jahrzehnt im Film „Her“ die Sprechrolle einer KI-Software übernommen, in die sich der Protagonist, gespielt von Joaquin Phoenix, verliebt.
Vergleich zu „Her“
Nach einer Demonstration am Montag vergangener Woche, bei der die beeindruckende Fähigkeit von ChatGPT, eine Unterhaltung zu führen, im Mittelpunkt stand, zog Altman selbst den Vergleich: Er schrieb auf der Onlineplattform X, dass die Software wie die KI aus dem Kinofilm „Her“ sei – und versah seine Botschaft mit dem Wort „her“.
Forderung nach Transparenz
Johansson betonte in ihrer Stellungnahme die Wichtigkeit einer Klärung der Umstände. In Zeiten, in denen die Gesellschaft mit täuschend echten Deepfakes konfrontiert sei, brauche es Transparenz und wirksame Gesetze, um das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen zu schützen. Es gehe „um den Schutz unseres Ebenbilds, unserer eigenen Arbeit, unserer eigenen Identitäten“.