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Kommunen fordern bessere medizinische Versorgung auf dem Land

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Der Städte- und Gemeindebund hat einen dringenden Appell zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten ausgesprochen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass es nicht vom Wohnort abhängen dürfe, wie gut die medizinische Betreuung ist. „Der schnelle und unkomplizierte Zugang zu Gesundheitsleistungen in Deutschland wird immer schwieriger,“ sagte Landsberg und bezeichnete die Zustände in manchen Regionen als kaum noch tragbar.

Schwierige Bedingungen auf dem Land

In vielen ländlichen Regionen müssen Patienten weite Wege zurücklegen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um medizinische Versorgung zu erhalten. Landsberg kritisierte, dass der Mangel an Hausärzten und Fachärzten auf dem Land eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung darstellt. „Es ist alarmierend, dass Menschen in ländlichen Gebieten oft keine adäquate medizinische Versorgung erhalten können,“ betonte er.

Forderung nach politischen Maßnahmen

Der Städte- und Gemeindebund fordert daher von der Politik, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern. „Wir brauchen Anreize für Ärzte, sich auf dem Land niederzulassen, sowie Investitionen in die medizinische Infrastruktur,“ erklärte Landsberg. Es sei unerlässlich, dass Bund und Länder gemeinsam Lösungen finden, um die medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten.

Lange Wege und Wartezeiten

Berichte aus verschiedenen Regionen Deutschlands bestätigen die Aussagen von Landsberg. Viele Patienten müssen weite Strecken zurücklegen, um einen Arzttermin wahrzunehmen, und selbst dann sind lange Wartezeiten an der Tagesordnung. Diese Situation ist besonders für ältere Menschen und chronisch Kranke problematisch, die auf regelmäßige medizinische Betreuung angewiesen sind.

Innovative Lösungen notwendig

Um die Situation zu verbessern, plädiert der Städte- und Gemeindebund auch für innovative Lösungen wie den Einsatz von Telemedizin und mobilen Praxen. „Telemedizin könnte eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Versorgung sein und besonders in abgelegenen Gebieten den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen erleichtern,“ so Landsberg. Auch mobile Arztpraxen könnten helfen, die Lücken in der Versorgung zu schließen und den Menschen vor Ort schnelle Hilfe zu bieten.

Appell an die Solidarität

Landsberg appellierte zudem an die Solidarität der städtischen Regionen mit den ländlichen Gebieten. „Es darf keine Zweiklassenmedizin geben. Jeder Mensch in Deutschland hat das Recht auf eine gute und schnelle medizinische Versorgung, unabhängig davon, ob er in der Stadt oder auf dem Land lebt,“ sagte er. Die gesundheitliche Ungleichheit müsse dringend angegangen werden, um eine faire und gerechte Gesundheitsversorgung für alle Bürger sicherzustellen.

Zusammenarbeit und Engagement gefordert

Die Verbesserung der medizinischen Versorgung auf dem Land erfordert ein gemeinsames Engagement von Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft. Nur durch eine koordinierte Anstrengung können die bestehenden Probleme gelöst und die medizinische Betreuung in ländlichen Regionen nachhaltig verbessert werden.

Der Städte- und Gemeindebund bleibt optimistisch, dass durch die Umsetzung geeigneter Maßnahmen und die Unterstützung aller Beteiligten eine deutliche Verbesserung der Situation erreicht werden kann. Die Gesundheit der Bevölkerung müsse oberste Priorität haben, so Landsberg abschließend.

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