Eine aktuelle Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam, des Netzwerks Steuergerechtigkeit und des Momentum Instituts zeigt, dass in Deutschland und Österreich Mittelstandsfamilien prozentual mehr Steuern zahlen als besonders vermögende Bürger, einschließlich Millionäre und Milliardäre. Die Analyse empfiehlt die Einführung einer Vermögenssteuer nach Schweizer Vorbild, um eine fairere Steuerbelastung zu erzielen.
Die Untersuchung verglich die effektive Besteuerung typischer Mittelstandsfamilien mit der von Millionären und Milliardären in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Trotz der progressiven Steuersysteme, die grundsätzlich einen Ausgleich in der Einkommensverteilung schaffen sollten, offenbarte die Studie eine deutliche Ungleichheit in der Vermögensverteilung dieser Länder.
In der Schweiz, wo eine Vermögenssteuer existiert, scheint diese zu einer gleichmäßigeren Steuerbelastung beizutragen, obwohl sie laut der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria als wirtschaftsfeindlich gilt. Deren Leiter, Franz Schellhorn, argumentiert, dass niedrigere Steuern eher zu gerechterem Vermögensaufbau führen würden, statt höhere Steuern, die Investitionen hemmen könnten.
Diese Ergebnisse basieren auf Daten aus dem „Household Finance and Consumption Survey“ (HFCS) der OeNB und weiteren öffentlichen Finanzdaten.