Die Preise für Balkonkraftwerke werden immer erschwinglicher, beginnend bei etwa 300 Euro. Doch nicht jede Wohnung eignet sich für eine Mini-PV-Anlage. Daher gibt es vor dem Kauf einige wichtige Überlegungen zu beachten.
Standortprüfung:
Die Lage ist entscheidend für die Effizienz eines Balkonkraftwerks. Optimal ist eine Ausrichtung nach Süden ohne Schatten. In Wohnungen mit einem Balkon nach Norden ist die Stromerzeugung kaum möglich. Auch dichte innerstädtische Bebauungen können die Leistung beeinträchtigen.
Stromverbrauch:
Damit der erzeugte Strom nicht ausschließlich dem Netz zugutekommt, sollten Besitzer während der Produktion zu Hause sein, um Geräte wie Spülmaschine oder Waschmaschine zu betreiben. Elektrische Großgeräte sollten nicht allein aufgrund der PV-Anlage eingeschaltet werden.
Vermieterzustimmung:
In vielen Fällen ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich, um ein Balkonkraftwerk zu installieren. Ein Vorabgespräch kann Streitigkeiten vermeiden. Die Zustimmung hängt jedoch vom Einzelfall ab, insbesondere bei denkmalgeschützten Gebäuden.
Installation:
Grundsätzlich kann eine „steckerfertige“ PV-Anlage selbst installiert werden. Alle erforderlichen Komponenten werden im Bausatz mitgeliefert. Ein Elektriker ist nur dann erforderlich, wenn mehr als eine Mini-PV pro Wohnung oder eine Leistung von mehr als 600 Watt angestrebt wird.
Stromspeicher:
Um den erzeugten Strom zu speichern, ist eine Kombination mit einem eigenen Stromspeicher möglich. Dies ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden und erfordert möglicherweise Fachkenntnisse.
Versicherung:
Eine spezielle Photovoltaik-Versicherung für Balkonkraftwerke dürfte aufgrund des geringen Anschaffungspreises kaum rentabel sein. Eine Mitversicherung in der Hausratversicherung ist oft ausreichend, erfordert jedoch eine entsprechende Mitteilung an den Versicherer.
Förderung:
Eine staatliche Förderung ist möglich und wird von vielen Kommunen und gelegentlich auch von Netzbetreibern angeboten. Die Beantragung sollte vor dem Kauf erfolgen, da die Zuschüsse gestaffelt nach der Leistung der Mini-PV variieren.
Anmeldung bei Bundesnetzagentur:
Nach dem Kauf ist eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur erforderlich. Seit dem 1. April ist ein vereinfachtes Online-Formular verfügbar. Die Eintragung im Marktstammregister erfolgt in der Regel innerhalb von vier Wochen nach Inbetriebnahme.
Balkonkraftwerke können eine kostengünstige Möglichkeit bieten, um Strom zu erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Gegebenheiten und rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen, um mögliche Probleme zu vermeiden und die Investition optimal zu nutzen.