Anlässlich seines 80. Geburtstags hat der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder offizielle Glückwünsche aus Berlin erhalten, obwohl zwischen ihm und der aktuellen Parteispitze sowie der Bundesregierung deutliche politische Differenzen bestehen. Der jetzige Kanzler Olaf Scholz und die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil übersandten Schröder, der Deutschland von 1998 bis 2005 regierte und gleichzeitig bis 2004 an der Spitze der SPD stand, schriftliche Gratulationen.
Die politischen Spannungen rühren vor allem daher, dass Schröder trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine seine Verbindungen zu Russland und insbesondere zu Präsident Wladimir Putin nicht gekappt hat. Seine Tätigkeit als Lobbyist für die russische Energiewirtschaft führte zu einem tiefen Bruch mit der SPD-Führung, die jedoch ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn nicht durchsetzen konnte.
Schröder, geboren am 7. April 1944, sparte auch nicht mit Kritik an der aktuellen Parteiführung und äußerte sich in Interviews deutlich zu deren politischer Kompetenz und den niedrigen Umfragewerten der SPD. Trotz der offenkundigen Meinungsverschiedenheiten und der angespannten Beziehung zur Partei wurden ihm zu seinem runden Geburtstag offizielle Glückwünsche zuteil, ein Zeichen für die Anerkennung seiner Verdienste als ehemaliger Bundeskanzler Deutschlands.