Europol warnt vor der Bedrohung durch 821 schwerkriminelle Banden in der Europäischen Union. In einem heute in Den Haag vorgelegten Bericht zum organisierten Verbrechen betont die europäische Polizeibehörde die zunehmende Professionalität dieser Netzwerke. Erstmals wurden Daten aus allen Mitgliedstaaten analysiert, um die besonders bedrohlichen Banden zu identifizieren. Zu den prominenten Gruppen zählt die italienische ‚Ndrangheta, die laut Europol über 25.000 Mitglieder haben soll.
Der Hauptumsatz dieser kriminellen Organisationen stammt laut Europol hauptsächlich aus dem Drogenhandel, wobei jedes zweite Netzwerk in diesen illegalen Markt verwickelt ist. Kokain ist dabei die vorherrschende Droge, gefolgt von synthetischen Drogen und Cannabis. Zusätzlich zu den Drogenaktivitäten sind diese Banden auch in Menschenschmuggel und -handel, Betrug sowie Diebstahl involviert.
Interessanterweise nutzt laut dem Bericht eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent der schwerkriminellen Netzwerke legale Geschäftsstrukturen, um ihre kriminellen Aktivitäten zu verschleiern. Diese Feststellung verdeutlicht die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Behörden und einer verbesserten rechtlichen und polizeilichen Infrastruktur auf nationaler und internationaler Ebene, um dieser organisierten Kriminalität wirksam entgegenzutreten.