In einer Welt, in der Kryptowährungen so stabil sind wie ein Kartenhaus bei einem Ventilator-Wettbewerb, hat Sam Bankman-Fried, der große Zaubermeister der Krypto-Arena, den Jackpot geknackt – allerdings in Form einer 25-jährigen Gratis-Übernachtung im Staats-Spa namens Gefängnis. Der New Yorker Richter, der offensichtlich keinen Sinn für Abenteuer hat, hat sich nicht von Bankman-Frieds charmantem Lächeln und seinen magischen Kryptokünsten blenden lassen. Stattdessen hat er ihm eine Pauschalreise hinter schwedische Gardinen verpasst, nachdem Sammy Boy ein bisschen zu kreativ mit den Milliarden seiner Kunden umgegangen war.
Die Staatsanwaltschaft, anscheinend Fans epischer Fantasy-Dramen, forderte eine Haftstrafe, die eher in ein Game of Thrones-Setting passt: 40 bis 50 Jahre. Sie malten ein Bild von Bankman-Fried, das ihn fast wie einen Bösewicht aus einem Marvel-Comic wirken ließ – nur ohne cooles Kostüm und Superkräfte, dafür mit einem überdimensionalen Appetit auf Risiko und dem Talent, das Geld anderer Leute wie Monopoly-Geld zu behandeln.
Bankman-Frieds Ritter in glänzender Anwaltsrobe schlugen vor, den Drachen mit einem eher bescheidenen Angebot zu zähmen: eine sechsjährige Zeitstrafe, vermutlich weil ihr Klient doch nicht ganz so böse ist, wie die Anklage es darstellt. Doch Richter Kaplan spielte nicht mit und zückte eine Weisheit, die so alt ist wie Las Vegas selbst: Wer mit gestohlenem Geld aufs Ganze geht und gewinnt, kann nicht erwarten, dass die Strafe verschwindet, nur weil das Geld den Weg zurück findet.
Sammy, der Krypto-Guru, gab sich reumütig und entschuldigte sich bei seinen Ex-Mitarbeitern mit Worten, die aus einem schlechten Liebesfilm stammen könnten: Er hätte Dinge tun und lassen sollen – eine Erkenntnis, die wohl ein bisschen zu spät kam. Sein Abenteuer endete jedoch nicht mit dem Urteil. Wie ein wahrer Held einer Tragikomödie kündigte er an, in Berufung zu gehen, unterstützt von seinem treuen Fanclub, bestehend aus seinen akademischen Eltern.
Die Verteidigung versuchte, Bankman-Fried als einen hart arbeitenden, gutmeinenden Unternehmer darzustellen, der einfach nur ein paar Fehltritte hatte. Die Anklage hingegen präsentierte eine andere Geschichte, unterstützt von trockenen Beweisen und dem Verrat seiner einstigen Vertrauten – ein klassischer Fall von „Mit Freunden wie diesen, wer braucht schon Feinde?“
FTX, einst der Gipfel der Krypto-Bestenliste und von Prominenten umschwärmt, erwies sich als nichts weiter als ein Schloss aus Sand, das beim ersten Wellenschlag zusammenbrach. Als das Kartenhaus fiel, kamen die geheimen Tricks zum Vorschein: Eine Ausnahme in der Software erlaubte es Bankman-Frieds anderem Baby, Alameda Research, bei FTX so tief in den roten Zahlen zu baden, wie es nur wollte.
In diesem episodenreichen Drama gab es auch eine Wendung, die würdig für eine Seifenoper wäre: Die Ex-Freundin und Kronzeugin, Caroline Ellison, legte die innersten Geheimnisse offen und bestätigte, dass Bankman-Fried der Puppenspieler hinter dem Vorhang war, der die Fäden zog.