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Pig Butchering

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Shafin_Protic (CC0), Pixabay

Die betrügerische Praxis des „Pig Butchering“ zieht Parallelen zur Aufzucht eines Schweins für die Schlachtung: Betrüger knüpfen über verschiedene Kanäle, wie etwa Dating-Apps, Kontakte zu potenziellen Opfern, um eine vermeintliche Beziehung aufzubauen, während ihr eigentliches Ziel darin besteht, das Vermögen ihrer Opfer zu stehlen.

Ein aktuelles Beispiel aus München verdeutlicht diese betrügerische Methode: Ein 33-jähriger Mann kommt über eine Dating-App mit einer jungen Asiatin in Kontakt, die sich beim Golfspielen präsentiert. Nach anfänglichen Komplimenten entwickelt sich eine Online-Beziehung, in der die Frau vorgibt, in München ein Haus zu besitzen und ein Restaurant eröffnen zu wollen. Letztendlich verliert der Mann aufgrund einer Investment-Empfehlung der vermeintlichen Freundin eine beträchtliche Geldsumme.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich warnt vor dieser neuen Form des Online-Betrugs, die als „Pig Butchering“ bekannt ist. Unter diesem Begriff fassen die Täter ihr Vorgehen zusammen, das darauf abzielt, die Opfer zunächst anzufüttern, um sie dann finanziell auszunehmen.

Dieser Betrug findet häufig in Südostasien statt, wo Menschen in Betrugsfabriken gefangen gehalten werden und zur Durchführung dieser kriminellen Machenschaften gezwungen werden. Trotz der beträchtlichen finanziellen Schäden, die weltweit durch „Pig Butchering“ verursacht werden, bleiben viele Fälle unaufgedeckt, da es sich um ein schambehaftetes Delikt handelt und die Täter ihre Spuren geschickt verwischen.

Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, da die Täter oft professionelle Verschleierungsmethoden nutzen und die technischen Spuren häufig ins Leere führen. Oberstaatsanwalt Nino Goldbeck betont die Herausforderungen, denen die Strafverfolgungsbehörden gegenüberstehen, um die Täter zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Bayerns Justizminister rät zur Vorsicht bei Online-Beziehungsanbahnungen und warnt vor unrealistischen Gewinnversprechen. Im Zweifelsfall sollten die Opfer die Kommunikation abbrechen und die Polizei einschalten, um sich vor finanziellen Schäden zu schützen.

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