Mehrere Menschen sind Opfer betrügerischer Telefonanrufe geworden, was zu erheblichen finanziellen Verlusten geführt hat. Aus diesem Grund hat die Polizei eine bayernweite Aufklärungskampagne gestartet.
Ein konkretes Beispiel wurde während einer Pressekonferenz des Polizeipräsidiums München vorgestellt. Vor vier Jahren wurde eine Frau von Betrügern am Telefon getäuscht. Ein vermeintlicher Polizist behauptete, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und die Polizei eine Liste mit ihrem Namen gefunden habe. Obwohl dies nicht stimmte, fiel die 64-jährige Frau auf das Betrugsmanöver herein und übergab am nächsten Tag dem falschen Polizisten Wertsachen und 20.000 Euro in bar.
Glücklicherweise hatte die Polizei den Abholer bereits im Visier und konnte ihn festnehmen, sodass die Frau ihre Habseligkeiten zurückbekam. Als Reaktion auf solche Vorfälle startet die Polizei in Bayern eine Präventionskampagne gegen Callcenterbetrug, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Polizeipräsident Thomas Hampel betont, dass Opfer oft Scham empfinden, wenn sie auf Telefonbetrüger hereinfallen. Die Polizei möchte mit einem anschaulichen Beispiel erneut auf die Betrugsmasche aufmerksam machen und plant zahlreiche Aktionen in Bayern. Dazu gehören die Verteilung von einer Million Flyer-Karten mit dem Titel „Trickbetrug hat viele Gesichter“, Taschentuchboxen mit Präventionshinweisen in Apotheken, gezielte Ansprachen auf öffentlichen Plätzen in Mittelfranken und Warnhinweise auf Infoscreens in U- und S-Bahnen. Die Polizei plant auch Aktivitäten auf sozialen Medien wie Facebook.
Aktuelle Zahlen zum Trickbetrug wurden nicht veröffentlicht; diese sollen in zwei Wochen präsentiert werden. Der Polizeichef gibt jedoch an, dass die Fallzahlen zuletzt leicht zurückgegangen sind.