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Das Thema Weltraumschrott – das Interview mit Ramona Westen
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Das Thema Weltraumschrott – das Interview mit Ramona Westen

Tumisu (CC0), Pixabay

Interviewer: Guten Tag, Ramona Westen, und vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für uns genommen haben. Die ESA hat kürzlich vor der zunehmenden Belastung des Weltraums durch Müll gewarnt. Können Sie uns die Tragweite dieses Problems erläutern?

Ramona Westen: Guten Tag, es ist mir eine Freude, hier zu sein. Tatsächlich ist das Problem des Weltraumschrotts weit gravierender, als viele annehmen. Wir sprechen hier nicht nur über eine Bedrohung für zukünftige Raumfahrtmissionen, sondern auch über potenzielle Risiken für unsere Infrastruktur auf der Erde. Visualisierungen wie „Stuff in Space“ machen deutlich, wie überfüllt unser Orbit bereits ist, mit etwa 9.300 Tonnen Schrott und über 26.000 trackbaren Objekten.

Interviewer: Wie ernst ist die Situation wirklich, und was bedeutet das Kessler-Syndrom in diesem Kontext?

Ramona Westen: Die Situation ist äußerst ernst. Das Kessler-Syndrom beschreibt eine Kettenreaktion von Kollisionen im Orbit, die zu einer exponentiellen Vermehrung von Weltraumschrott führt. Selbst wenn wir ab heute keine neuen Objekte mehr in den Weltraum schicken würden, würde die Menge an Schrott durch bestehende Kollisionen weiter zunehmen. Die ESA-Datenbank listet bereits 36.500 Objekte über zehn Zentimeter Größe auf, was das Risiko weiterer Zusammenstöße erhöht.

Interviewer: Der „2023 Interconnected Disaster Risks Report“ der UNO hat Weltraumschrott als einen kritischen Punkt identifiziert. Wie beeinflusst das unsere Fähigkeit, den Weltraum zu nutzen?

Ramona Westen: Dieser Bericht hebt hervor, dass Weltraumschrott eine direkte Bedrohung für die Satelliten und Missionen darstellt, die wir für die moderne Kommunikation und Beobachtung nutzen. Langfristig könnte eine zunehmende Verschmutzung des Orbits die Nutzung des Weltraums komplett unmöglich machen, was enorme Auswirkungen auf viele Aspekte unseres täglichen Lebens haben würde.

Interviewer: Mit Projekten wie Starlink sehen wir eine rapide Zunahme von Satelliten im Orbit. Wie verstärkt das das Problem?

Ramona Westen: Genau, die wachsende Zahl von Satellitenkonstellationen verschärft das Problem erheblich. Jeder neue Satellit und jeder Raketenstart erhöht das Risiko von Kollisionen und somit die Menge an Weltraumschrott. Es ist ein Teufelskreis, der dringend durch internationale Zusammenarbeit und neue Regulierungen durchbrochen werden muss.

Interviewer: Gibt es Hoffnung, dieses Problem in den Griff zu bekommen?

Ramona Westen: Trotz der düsteren Aussichten gibt es durchaus Hoffnung. Die ESA plant beispielsweise die „ClearSpace-1“-Mission für 2025, die erstmals aktiv Weltraumschrott entfernen soll. Solche Initiativen sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bedarf einer globalen Anstrengung und neuer internationaler Vereinbarungen, um das Problem nachhaltig zu lösen.

Interviewer: Frau Westen, ich danke Ihnen vielmals für diese aufschlussreichen Informationen und Ihre Zeit.

Ramona Westen: Es war mir ein Vergnügen, über dieses wichtige Thema zu sprechen. Vielen Dank für die Einladung.

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