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Wachstum

Megan_Rexazin_Conde (CC0), Pixabay

Das beeindruckende Wachstum der Online-Handelsriesen Temu und Shein verursacht nicht nur eine Flut von Billigprodukten auf dem europäischen und US-amerikanischen Markt, sondern belastet auch zunehmend die globalen Luftfrachtkapazitäten, was zu Rekordfrachtraten führt. Unternehmen, die aufgrund von Angriffen im Roten Meer versuchen, vom Seeweg auf den Luftweg auszuweichen, stoßen auf erhebliche Schwierigkeiten, wie Branchenkenner berichten.

„Die Nachfrage aus China nahm gegen Ende des Jahres sprunghaft zu, hauptsächlich getrieben durch Temu und Shein“, erklärt Basile Ricard von Bollore Logistics. Diese beiden Unternehmen stellen die Luftfrachtbranche vor große Herausforderungen, da sie täglich Hunderttausende von Paketen in die USA und Deutschland versenden. Allein Shein beansprucht etwa ein Fünftel des globalen Fast-Fashion-Marktes.

Die beiden Firmen versenden täglich bis zu 5.000 Tonnen Waren aus China, was den Abflug von über hundert Transportflugzeugen vom Typ Boeing 777 pro Tag erfordert. Im Vergleich dazu erreichen große Technologieunternehmen wie Apple lediglich eine Tonnage von etwa 1.000 Tonnen pro Tag.

Temu und Shein haben es geschafft, durch Direktversand aus China ohne Zwischenhändler oder Lagerhäuser eine starke Marktposition aufzubauen. Produkte, die zurückgeschickt werden, werden vernichtet, was zusammen mit der Gestaltung ihrer Apps, die zu immer neuen Käufen anregen sollen, sowohl von Datenschützern als auch von Verbraucherschützern kritisiert wird.

Um strenge Exportvorschriften zu umgehen, greifen die Unternehmen auf kreative Lösungen wie das Zerlegen und Einzelnverpacken von Produkten zurück. Auch der Transportweg wird angepasst, indem Waren zunächst per Lkw nach Vietnam gebracht und von dort aus verschickt werden.

Angesichts der rasanten Zunahme des Frachtvolumens aus China und der damit verbundenen Umweltbelastungen wächst die Besorgnis in der Branche. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) kritisiert zudem die Wettbewerbsnachteile für europäische Händler durch das lückenhafte Zoll- und Steuersystem der EU. Der Handelsverband fordert eine schnelle Anpassung der Gesetze, um den „Schrott Commerce“ einzudämmen und faire Handelsbedingungen zu schaffen.

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