Nach der Enthüllung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) über eine unzulässige Abschalteinrichtung in Dieselautos von BMW, insbesondere im SUV-Modell X3, steht die Automobilbranche erneut im Rampenlicht. In Deutschland sind rund 33.000 Fahrzeuge betroffen, während schätzungsweise 100.000 bis 150.000 Autos in ganz Europa von dieser Problematik berührt sein könnten, so ein Sprecher von BMW. Allerdings liegen keine genauen Informationen darüber vor, wie viele dieser Autos noch auf den Straßen unterwegs sind, und bisher wurde eine behördliche Entscheidung nur in Deutschland getroffen.
Angesichts dieser Entwicklungen haben wir den Verbraucheranwalt Jens Reime aus Bautzen gefragt, ob BMW nun mit einer Flut von Klagen rechnen muss. Reime wies darauf hin, dass die Situation für betroffene Autobesitzer durchaus Anlass zur Besorgnis gibt. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnten rechtliche Schritte gegen BMW nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich sein. „Die betroffenen Fahrzeughalter haben das Recht, gegen die Manipulationen vorzugehen. Angesichts des Ausmaßes der Unregelmäßigkeiten und der Anzahl der betroffenen Fahrzeuge könnten wir tatsächlich eine Welle von Klagen gegen BMW sehen“, erklärte Reime.
Die Lage erinnert an frühere Skandale in der Automobilindustrie, die ebenfalls zu einer Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten geführt haben. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Präzedenzfälle könnten den Weg für ähnliche Aktionen gegen BMW ebnen, sollte sich herausstellen, dass bewusst Verbraucherrechte verletzt wurden. Reime betonte jedoch, dass jeder Fall individuell betrachtet werden müsse und riet betroffenen Fahrzeughaltern, sich rechtlich beraten zu lassen, um ihre Optionen zu verstehen und angemessen zu handeln.
