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Urteil des LG Wuppertal

Daniel_B_photos (CC0), Pixabay

Das Landgericht Wuppertal hat im Prozess um den Säureangriff auf einen Top-Manager eines Energieunternehmens einen zweiten Mann schuldig gesprochen. Die Richter verurteilten den 37-Jährigen wegen schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren.

Der Angeklagte hatte gestanden, im März 2018 zusammen mit einem Komplizen den Finanzchef des Energiekonzerns Innogy in der Nähe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf mit hoch konzentrierter Schwefelsäure übergossen zu haben. Das Opfer erlitt schwere Verbrennungen und musste notoperiert werden.

Der Komplize des Angeklagten war bereits im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass beide Männer aus Rache für eine betriebsbedingte Kündigung des 37-Jährigen gehandelt hatten.

Motiv Rache

Der Angeklagte hatte in der Verhandlung erklärt, er sei von seinem Arbeitgeber unfair behandelt worden. Er habe sich ungerechtfertigt entlassen gefühlt und Rache nehmen wollen.

Schwere Verletzungen

Das Opfer des Säureangriffs erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht und am Oberkörper. Er musste mehrere Monate im Krankenhaus behandelt werden und ist bis heute in seiner Gesundheit eingeschränkt.

Das Urteil

Das Landgericht Wuppertal wertete die Tat als schwere Körperverletzung und stellte fest, dass die beiden Angeklagten mit ihrem Vorgehen billigend in Kauf genommen hatten, dass ihr Opfer sterben könnte.

Stimmen zum Urteil

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwölf Jahren und sechs Monaten gefordert. Die Verteidigung hatte auf eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren plädiert.

Der Anwalt des Opfers begrüßte das Urteil. Es sei ein gerechtes Strafmaß, das der Schwere der Tat angemessen sei.

Der Angeklagte hat noch keine Angaben dazu gemacht, ob er gegen das Urteil in Berufung gehen wird.

Hintergrund

Der Säureangriff auf den Top-Manager hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Fall löste eine Debatte über die Sicherheit von Managern und die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft aus.

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