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Das Problem Lars Windhorst

geralt (CC0), Pixabay

Die finanzielle Lage bei der FSG-Nobiskrug GmbH spitzt sich zu: Die Einnahmen bleiben aus, während die Ausgaben unvermindert anfallen, wodurch die finanziellen Reserven des Unternehmens schwinden. Es entsteht der Eindruck, dass Lars Windhorst, der Investor und Geschäftsführer, das notwendige Kapital für den Betrieb immer erst in letzter Minute bereitstellt. Laut der Gewerkschaft IG Metall mussten die etwa 600 Mitarbeiter in der Vergangenheit wiederholt auf ihre Gehälter warten, die mehrfach mit Verzögerung ausgezahlt wurden. Auch am 29. Januar waren die Gehälter nicht fristgerecht auf den Konten der Angestellten, was dazu führte, dass einige Mitarbeiter die Werft verlassen mussten.

Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass das Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation keine befristeten Arbeitsverträge verlängern oder neue Mitarbeiter einstellen kann. Es besteht sogar das Risiko, dass die Verantwortlichen in der Personalabteilung persönlich haften könnten, sollten die Sozialversicherungsbeiträge für neu Eingestellte ausbleiben. Das Unternehmen gibt jedoch an, mit Nachdruck an der Lösung der Problematik mit den ausstehenden Sozialversicherungsbeiträgen zu arbeiten.

Trotz der finanziellen Engpässe gibt es ausreichend Aufträge. So hinkt der Bau einer Fähre für die australische Reederei Searoad in Flensburg hinter dem Zeitplan her. Zudem ist die FSG an Projekten wie dem Bau von Marinetankern beteiligt, die eigentlich von der Lürssen-Gruppe und der Meyer-Werft übernommen wurden, sowie am Bau zweier LNG-Bunkerschiffe, für die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Ende 2022 einen Förderbescheid übergab. Doch der Projektstart verzögert sich weiterhin, unter anderem weil die FSG Bürgschaften benötigt.

Zu den finanziellen Herausforderungen gesellt sich eine rechtliche Unsicherheit durch einen Gerichtsentscheid in Amsterdam, der die Tennor Holding B.V. von Lars Windhorst zu einer Zahlung an einen Geschäftspartner verpflichtet. Es besteht die Möglichkeit, dass zur Begleichung der Schulden Vermögenswerte, möglicherweise auch die Werften, verkauft werden müssen, obwohl das Unternehmen betont, dass diese Entscheidung keinen direkten Einfluss auf FSG-Nobiskrug hat.

Die prekäre finanzielle Situation belastet auch den laufenden Betrieb, mit Lieferanten, die über unbezahlte Rechnungen klagen, und möglichen Verzögerungen bei notwendigen Wartungsarbeiten. Die IG Metall hat angesichts dieser Umstände die Belegschaft zu einer „aktiven Mittagspause“ mobilisiert, um auf die Probleme aufmerksam zu machen und Lösungen einzufordern.

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