In einem aufschlussreichen Interview mit dem Rechtsanwalt Jens Reime stand die Co.net Verbrauchergenossenschaft im Mittelpunkt der Diskussion. Reime betonte, dass Anleger sich der erheblichen Kosten eines Gerichtsverfahrens bewusst sein müssen. Ein solcher Schritt sei nicht nur mit finanziellen Aufwendungen verbunden, sondern bringe auch das Risiko mit sich, dass der Anleger die Prozesskosten tragen muss, insbesondere wenn keine Rechtsschutzversicherung besteht.
Reime wies darauf hin, dass selbst der Erhalt eines vollstreckbaren Titels gegen die Genossenschaft nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Anleger ihr investiertes Geld zurückerhalten. Sollten zahlreiche Anleger Klage erheben und Urteile erstreiten, könnte dies die Co.net Verbrauchergenossenschaft in die Insolvenz treiben. In einem solchen Fall wäre das Risiko groß, dass der Insolvenzverwalter bereits ausgezahlte Auseinandersetzungsguthaben zurückfordern könnte, was bedeuten würde, dass die Anleger „gutem Geld schlechtes hinterherwerfen“.
Darüber hinaus unterstrich Reime die Bedeutung einer genauen Prüfung möglicher Unregelmäßigkeiten in den Geschäften der Co.net. Sollten solche Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, könnten die verantwortlichen Vorstände zur Rechenschaft gezogen und in Haftung genommen werden. Diese Aspekte beleuchten die Komplexität und die potenziellen Fallstricke für Anleger, die mit der Co.net Verbrauchergenossenschaft verbunden sind, und unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überlegung und Beratung vor rechtlichen Schritten.
Rechtsanwalt Jens Reime beleuchtete im Interview zusätzlich die prekäre finanzielle Situation der Co.net Verbrauchergenossenschaft, die die Gefahr einer Insolvenz weiter verstärkt. Er wies darauf hin, dass in der jüngeren Vergangenhiet ja bereits zwei Insolvenzanträge gestellt wurden, was die instabile Lage des Unternehmens unterstreicht. Ein besonders alarmierendes Zeichen ist die Tatsache, dass Co.net bereits jetzt nicht in der Lage ist, Urteile, die von Anlegern erstritten wurden, in vollem Umfang finanziell zu bedienen. Diese Situation deutet auf ernsthafte Liquiditätsprobleme hin.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt, den Reime hervorhob, ist die Situation rund um das Verwaltungsgebäude der Genossenschaft, das offenbar vor einer Versteigerung steht. Dieses Detail veranschaulicht nicht nur die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen Co.net konfrontiert ist, sondern symbolisiert auch den potenziellen Verlust wichtiger Vermögenswerte.
Diese Faktoren zusammengenommen stellen ein erhebliches Risiko für Anleger dar, die in Erwägung ziehen, gegen die Co.net Verbrauchergenossenschaft vorzugehen. Die latente Insolvenzgefahr, die Unfähigkeit, gerichtlich zugesprochene Forderungen zu erfüllen, und der drohende Verlust von Unternehmensvermögen sind kritische Punkte, die Anleger in ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen sollten. Reime betonte die Wichtigkeit einer umfassenden rechtlichen Beratung, um diese Risiken vollständig zu verstehen und angemessen auf sie reagieren zu können
