Die Bundesnetzagentur sieht es als realistisch an, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 seinen gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energiequellen decken könnte. Laut Präsident Müller, der sich gegenüber der Funke-Mediengruppe äußerte, wurde im vergangenen Jahr bereits mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Das Ziel der Bundesnetzagentur ist es, bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent zu erreichen, wobei sogar eine vollständige Versorgung mit 100 Prozent aus erneuerbaren Energien im Bereich des Möglichen liegt.
Um dieses Ziel zu erreichen, betonte Müller die Notwendigkeit einer beschleunigten Expansion der Windenergie, insbesondere in den südlichen Bundesländern, wo der Ausbau bisher zu langsam voranschreitet. Angesichts zunehmender Phasen von Dunkelflauten, in denen weder Wind noch Sonne ausreichend Energie liefern, sieht Müller zudem einen Bedarf an mehr Gaskraftwerken. Diese sollen später auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden können.
Vor diesem Hintergrund forderte der Präsident der Bundesnetzagentur die Bundesregierung auf, schnellstmöglich ihre geplante Kraftwerksstrategie vorzulegen. Diese ist dringend von den Energieversorgern erwartet, um den weiteren Ausbau und die Anpassung der Energieinfrastruktur entsprechend planen zu können.