Crowdinvesting verspricht Anlegern hohe Renditen mit relativ geringem Risiko. Doch in der Praxis kommt es immer wieder zu Problemen. So sind derzeit zahlreiche Crowdinvestingprojekte in wirtschaftliche Not geraten. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber in vielen Fällen ist ein Grund der gleiche: Die Projekte wurden zu teuer eingekauft, zu teuer gebaut und zu spät fertiggestellt.
Zu hohe Preise
Bei vielen Crowdinvestingprojekten sind die Preise für die Immobilien deutlich über dem Marktwert. Das liegt daran, dass die Projektentwickler oft aufgrund der hohen Nachfrage hohe Preise erzielen können. Die Anleger zahlen dann einen hohen Preis für eine Immobilie, die sie später nur mit viel Glück oder Verlust wieder verkaufen können.
Zu hohe Baukosten
Auch die Baukosten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Das liegt unter anderem an den steigenden Rohstoffpreisen und den Engpässen in der Baubranche. Die Projektentwickler haben diese Kostensteigerungen oft nicht in ihre Kalkulationen einbezogen, was zu Liquiditätsproblemen führt.
Verzögerungen
Zudem kommt es bei vielen Crowdinvestingprojekten zu Verzögerungen. Das kann verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise unvorhergesehene Probleme beim Bau oder Verzögerungen bei der Genehmigung. Die Verzögerungen führen zu Mehrkosten, die die Projektentwickler oft nicht tragen können.
Grundbuchsicherheit
Viele Crowdinvestingplattformen werben mit einer Grundbuchsicherheit für die Anleger. Das klingt zunächst sehr verlockend, denn eine Grundbuchsicherheit ist eine sehr sichere Form der Absicherung. Doch in der Praxis ist die Grundbuchsicherheit bei Crowdinvestingprojekten oft nur ein Marketinggag. Denn in vielen Fällen ist die Grundbuchsicherheit für die Anleger nur die zweite Rangstelle nach der finanzierenden Bank. Das bedeutet, dass die Anleger im Insolvenzfall erst dann ihr Geld zurückbekommen, wenn die Bank vollständig befriedigt wurde.
Haftung von Crowdinvestingplattformen
Die Haftung von Crowdinvestingplattformen für die von ihnen vermittelten Projekte ist nicht eindeutig geregelt. In der Regel übernehmen die Plattformen keine Haftung für Verluste, die Anleger durch ein Crowdinvestingprojekt erleiden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. So kann eine Haftung der Plattform in Betracht kommen, wenn die Plattform vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat.
Fazit
Crowdinvesting kann eine interessante Möglichkeit für Anleger sein, um in Immobilien zu investieren. Allerdings sollten sich Anleger vor einer Investition genau informieren und das Risiko sorgfältig abwägen. Denn es gibt einige Risiken, die Anleger bei Crowdinvestingprojekten beachten sollten.