Die Beispiele GENO Wohnbau eG und jetzt aktuelle WSW Wohnsachwerte eG zeigen deutlich auf, dass auch ein Genossenschaftsanteil eine Kapitalanlage ist. Eine Kapitalanlage, die zudem noch viel Ärger bereiten kann.
Natürlich verlasse ich mich auf meinen Vermittler, wenn er mir sagt „Genossenschaft was Besseres als Investment gibt es nicht“ und er mir in blumigen Worten erklärt, was es alles für Vorteile gibt, Nachteile natürlich gar keine. Das sagte uns ein WSW Wohnsachertwerte eG betroffener Anleger, und natürlich ist das absolut nachvollziehbar. Wir gehen sogar davon aus, dass Vermittler, hier oft nicht bewusst falsche Aussagen gemacht haben, sondern bestimmte Nachteile gar nicht kannten.
Natürlich hätte man aus unserer Sicht dem zukünftigen Genossen sagen müssen, dass er den gezeichneten Betrag eigentlich, laut Genossenschaftsgesetz, hätte erbringen müssen. Sofern er das aber in Raten leistet, in einem Insolvenzfall der Genossenschaft, durchaus die Gefahr bestehen kann, dass der dann vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter den gesamten gezeichneten Betrag auf einmal haben will. Nun mal ehrlich, wer würde dann noch einen Vertrag mit einer Genossenschaft abschließen?
Hier ist auch die BaFin als Aufsichtsbehörde aus meiner Sicht gefordert, eine solche Risikobelehrung beim Abschluss von ratierlichen Genossenschaftsverträgen obligatorisch zu machen. Aus meiner Sicht muss hier auch eine Belehrung zu einem möglichen Totalverlustrisiko erfolgen.
Nun aber zur Genossenschaft in unserer Überschrift. Einer Genossenschaft, wo sich scheinbar immer mehr Genossen ihre Gedanken machen und uns auffordern, den gesamten Vorgang zu klären, aber auch die Frage stellen, „kann ich da noch Mitglied werden?“ Wir sagen nein, denn eine Genossenschaft, die sich auf kritische Fragen nicht äußert, da sollte man dann sicherlich Vorsicht walten lassen und sich möglicherweise nach anderen Investments umschauen.
Aber auch dann gilt, sich solche Investments genau anzuschauen. Wer steht hinter dem Investment? Wie sehen die Bilanzen aus? Welche unternehmerische Historie haben die leitenden Mitarbeiter des Unternehmens? Macht ein Investment in das Investition-Zielinvestment des Anbieters dann überhaupt Sinn? Recherchieren Sie dazu auch bitte selbst im Internet und in öffentlich zugänglichen Quellen. Viele hat dies schon vor einem Fehlinvestment bewahrt.