Start Allgemein Weltweiter Ausstoß des Treibhausgases Methan erreicht einen neuen Höchststand

Weltweiter Ausstoß des Treibhausgases Methan erreicht einen neuen Höchststand

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aitoff (CC0), Pixabay

2017 gelangten Hochrechnungen zufolge knapp 600 Millionen Tonnen des Gases in die Erdatmosphäre, mehr als die Hälfte davon durch Aktivitäten des Menschen. Damit hat sich der Ausstoß gegenüber dem jährlichen Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2006 um rund 50 Millionen Tonnen beziehungsweise neun Prozent erhöht.

Die Zahlen wurden in den Fachzeitschriften „Earth System Science Data“ und „Environmental Research Letters“ veröffentlicht und stammen aus zwei Studien einer Gruppe um Rob Jackson von der Stanford University in Stanford (Kalifornien, USA).

Über einen Zeitraum von 100 Jahren hat Methan eine 28 Mal stärkere Treibhauswirkung als Kohlendioxid (CO2), über 20 Jahre gerechnet ist die Wirkung sogar 86 Mal stärker. „Methan ist jetzt für 23 Prozent der globalen Erwärmung aufgrund von Treibhausgasen verantwortlich“, erklärte Ko-Autor Pep Canadell vom CSIRO Oceans and Atmosphere in Canberra (Australien).

Drei Weltregionen verzeichneten einen besonders starken Anstieg beim Methanausstoß: Afrika/Naher Osten, China/Südasien sowie Ozeanien, wozu auch Australien gehört. Haupttreiber sind den Computermodellen und Berechnungen zufolge vor allem die Viehzucht und die Verwendung fossiler Brennstoffe. Mit jährlich 4,5 Millionen Tonnen mehr haben auch die USA ihren Anteil an der Emissionssteigerung, vor allem durch die Förderung und Verteilung von Erdgas. Einen Anstieg der Methanemissionen durch das Auftauen von Permafrostböden in kälteren Regionen konnten die Forscher zumindest bis 2017 nicht beobachten.

Europa ist die einzige Weltregion, deren Methanausstoß 2017 gegenüber dem Vergleichszeitraum (2000 bis 2006) leicht gesunken ist. „Richtlinien und ein besseres Management haben die Emissionen aus Deponien, Gülle und anderen Quellen hier in Europa reduziert“, erklärte Ko-Autorin Marielle Saunois von der Université de Versailles Saint-Quentin (Frankreich). Die Europäer äßen mittlerweile auch weniger Rindfleisch und mehr Geflügel und Fisch.

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