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Wirecard: Erneute Durchsuchung, Betrugsverdacht, Teilverkauf und Stellungnahme der BaFin
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Wirecard: Erneute Durchsuchung, Betrugsverdacht, Teilverkauf und Stellungnahme der BaFin

OpenClipart-Vectors / Pixabay

Am gestrigen Mittwoch haben Dutzende Polizisten, IT-Fachleute und Staatsanwälte fünf Gebäude in Deutschland und Österreich durchsucht, in denen Ex-Vorstandschef Markus Braun und der ebenfalls entlassene Vorstand Jan Marsalek wohnen. Mittlerweile wurde auch der Anfangsverdacht der Bilanzfälschung und Marktmanipulation um Betrug erweitert, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München sagte. Zudem rückten mit den beiden noch amtierenden Vorstandsmitgliedern Alexander von Knoop und Susanne Steidl weitere Personen des Zahlungsdienstleisters in den Fokus der Ermittlungen.

Wirecard hatte letzte Woche Insolvenz anmelden müssen, nachdem das Fehlen von fast 2 Milliarden Euro bemerkt worden war. Derzeit wird über Teilverkäufe nachgedacht. Erste Interessenten stünden schon in den Startlöchern, wie Insolvenzverwalter Michael Jaffé sagte. Die US-Tochter Wirecard North America, die Wirecard 2016 übernommen hat, stellte sich bereits selbst zum Verkauf.

Ziel des Insolvenzverfahrens sei es, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren, erklärte Jaffe. Das gelte für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen – etwa für Visa und Mastercard – und für alle übrigen, davon unabhängigen Geschäftsbereiche. Auch die Geschäfte der derzeit nicht insolventen Wirecard Bank liefen weiter. Die BaFin hat dort einen Sonderbeauftragten eingesetzt, damit kein Geld an die AG abfließt.

BaFin-Chef Felix Hufeld verteidigte unterdessen die Rolle der Aufsichtsbehörde im Bundestag und verwahrte sich gegen Kritik, sie habe bei der Kontrolle versagt. Alles sei rechtmäßig abgelaufen. EinProblem sei gewesen, dass die Wirecard AG nicht als Finanzunternehmen, sondern als Technologie-Holding eingestuft wurde. Damit stand sie nicht unter der Aufsicht der BaFin. Die BaFin veröffentlichte eine kurze Stellungnahme zu der Kritik, dass die Europäische Zentralbank hierfür verantwortlich sei:

„Herr Hufeld hat zu keinem Zeitpunkt in der Sitzung des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag vorgetragen, dass die Einstufung von Wirecard als Finanzholding an der Europäischen Zentralbank (EZB) gescheitert sei.

Er hat im Gegenteil betont, dass alle bisherigen Entscheidungen in vollständigem Konsens mit den beteiligten Institutionen Deutsche Bundesbank und EZB getroffen worden sind.

Die Wirecard AG sei bislang nach Einschätzung aller beteiligten Institutionen nicht als Finanzholding einzustufen gewesen.“

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