Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat als Reaktion auf die derzeitige Luftfahrt-Krise angekündigt, für zwei Jahre Produktion und Auslieferungen um 40 Prozent zu kürzen und Tausende Stellen abzubauen. Dies sagte Airbus-Chef Guillaume Faury in der heutigen Ausgabe der „Welt“.
Zuvor war das Unternehmen noch von einer Kürzung von rund 30 Prozent ausgegangen. Die aktuellen Planungen sehen vor, dass von der meistverkauften Baureihe A320 nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden sollen, weil derzeit schon viele fertige Flugzeuge geparkt seien, sagte Faury. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Coronakrise zunächst nicht ab. Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stehen, so der Airbus-Chef.
Den genauen Umfang des Stellenabbaus will Faury erst nach Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite verkünden. „Es geht um die notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern“, sagte Faury. Kündigungen will der Airbus-Chef dabei nicht grundsätzlich ausschließen, zumal sich durch eine zweite Coronavirus-Welle die erhoffte Belebung wieder verschlimmern könnte. Zumindest werde aber trotz der Drosselung des Geschäftes keine Endmontagelinie geschlossen und alle Modelle weiter produziert, „aber in langsamerem Tempo“, sagte Faury. An jedem Standort werde nach Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht. „Wir drehen jeden Stein um.“
