Start Verbraucherschutz Lufthansa-Rettung noch nicht gesichert

Lufthansa-Rettung noch nicht gesichert

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Hans (CC0), Pixabay

Noch ist die ausgehandelte und von der EU abgesegnete staatliche Rettung der Lufthansa vor einer Pleite wegen der Corona-Krise nicht in trockenen Tüchern. Einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge lehne der Großaktionär Heinz Hermann Thiele den mit der Finanzierung verbundenen Einstieg des Staates bei der Fluglinie ab.

Das Luftfahrtunternehmen warnte daraufhin, dass ein Nein von Thiele zur Beantragung eines insolvenzrechtlichen Schutzschirmverfahrens führen könne. Von Thiele geforderte Gespräche zu einer Änderung des mühsam ausgehandelten neun Milliarden Euro teuren Plans lehnte Bundesfinanzminister Olaf Scholz jedoch ab. „Das ist verhandelt. Punkt“, sagte der SPD-Politiker.

Nach Einschätzung des Lufthansa-Vorstands geht dem Unternehmen ohne staatliche Finanzhilfe Ende Juni das Geld aus. Passagierflüge kamen wegen der Reisebeschränkungen gegen die Pandemie für drei Monate weitgehend zum Erliegen. Nach dem von Bundesregierung und Lufthansa ausgehandelten Plan soll der staatliche Rettungsfonds WSF für das Aktienpaket 306 Millionen Euro zahlen. Weitere 5,7 Milliarden Euro sollen über eine Stille Einlage fließen, dazu kommen drei Milliarden Euro in Form eines Kredites der Staatsbank KfW. Der Staat zahlt für die neuen Aktien nur den Nennwert von 2,56 Euro – gut ein Viertel des aktuellen Börsenkurses.

Für die Anteilseigner bedeutet die Kapitalerhöhung einen Wertverlust ihrer Aktien. Bei einer Insolvenz, die nach den Worten Thieles nicht ausgeschlossen werden sollte, droht ihnen allerdings ein Totalverlust.

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